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Im Schleswig-Holsteinischen Wörterbuch suchen:
2 Ergebnisse:
Beer
Fundstelle: Band 1 (A-E), Spalte 265
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Alternativen
alternative Form/Schreibweise: Bier
alternative Form/Schreibweise: Beir
Geschlecht: n
Übersetzung/Bedeutung 1
Hochdeutsch: Bier
Allgemeine Anwendung
💬 dat Beer geit
Hochdeutsch: gärt
Verweise
ℹ Herstellung des Bieres
siehe: bruen
Erläuterung
ℹ Man unterscheidet:
💬 enkelt Beer oder gewöhnlich Beer (Bruunbeer)
💬 dubbelt Beer (bairisch Beer)
Allgemeine Anwendung
💬 ik drei den Tappen tweemal, sä Jan-Ohm, do drünk he dubbelt Beer
⟶ Nachweis: Holstein
Jahresangabe: 1840
💬 Herr Weert, dat is wol dubbelt Beer mit tweemal Water to
Hochdeutsch: Dünnbier
⟶ Nachweis: Holstein
Jahresangabe: 1840
💬 wat dat Beer nich deit
Hochdeutsch: sieh mal einer an!
ℹ als Ausdruck spöttischer Verwunderung, bes. wenn jemand aufbraust
⟶ Nachweis: Holstein
Jahresangabe: 1840
Quelle: Sch. 1, 82
ℹ mit dem Zusatz:
💬 ... sä Pinn, do full he in de Graav
⟶ Nachweis: Schwansen
ℹ im FL. erwidert man auf diesen Ausruf:
💬 wat't Beer deit, deit't gliek
💬 dat is stark (kresig) Beer
ℹ vom Aufbrausenden
⟶ Nachweis: Wilstermarsch
Quelle: Sch. 1, 82
💬 dat Beer geit den Tappen na
Hochdeutsch: alles vollzieht sich in natürlicher Folge
⟶ Nachweis: Holstein
Jahresangabe: 1840
💬 kiek recht to, Schuum is keen Beer
Hochdeutsch: sieh dich vor, der Schein trügt
⟶ Nachweis: Angeln
Jahresangabe: 1857
💬 he gifft dat letzt Fatt Beer enen mit den Foot
⟶ Nachweis: Neumünster und Umgebung
💬 ... stött dat letzt Kann Beer mit de Föt üm
⟶ Nachweis: Wilstermarsch
ℹ verzehrt alles, um den Erben nichts zu hinterlassen
💬 de weet nich, wo David sien Beer bruut
Hochdeutsch: ist kreuzdumm
⟶ Nachweis: Angeln
💬 Klocken un Scholen un en Tunn Beer achterop
Hochdeutsch: Glockengeläut, Gesang der Schulkinder und eine Tonne Bier für das Gefolge
ℹ üblich bei der Beerdigung einer angesehenen Person
⟶ Nachweis: Holstein
Jahresangabe: 1800
Quelle: Sch. 4, 289
💬 olen Globen un old Beer
ℹ alter Wahlspruch
⟶ Nachweis: Holstein
💬 Speck in de Pann, Beer in de Kann, Grütt int Fatt, da's ok wat
⟶ Nachweis: Holstein
Jahresangabe: 1840
💬 wenn dat nich helpt, mutt Beer un Brood helpen
ℹ beim Verabfolgen einer Medizin
Hochdeutsch: dann muß der Kranke ohne Arznei gesund werden
⟶ Nachweis: Stadt Neustadt und Umgebung
⟶ Nachweis: Wilstermarsch
Quelle: Sch. 1, 83
💬 suur Beer un schimmelt Brood gifft en starken Minschen Kraft
⟶ Nachweis: Ostholstein
⟶ Nachweis: Fürstentum Lübeck
💬 vör so'n Eten laat ik Brood un Beer vör stahn
⟶ Nachweis: Haseldorfer Marsch
⟶ Nachweis: Süderdithmarschen
💬 is dat Beer in den Mann, is de Verstand in de Kann
⟶ Nachweis: Wilstermarsch
⟶ Nachweis: Insel Fehmarn
⟶ Nachweis: Dänischer Wohld
siehe: Kann
💬 is dat Beer in den Kroos, is de Düwel los
💬 man kann wol en Kann Beer drinken, awerst man mutt de Munduur dorbi in Staat holen
Hochdeutsch: die Haltung bewahren
⟶ Nachweis: Holstein
Jahresangabe: 1840
💬 Beer nährt, Brannwien lehrt
⟶ Nachweis: Fürstentum Lübeck
💬 Beer up Wien, dat laat sien, Wien up Beer, dat smeckt na mehr
⟶ Nachweis: Eutin und Umgebung
💬 Beer gifft Slag un Wien gifft Gicht un Brannwien Kupper int Gesicht, dat, wat de Minsch noch drinken kann, is Bottermelk, de nährt den Mann
Hochdeutsch: Mh
💬 en Huus vull Dochters is en Keller vull suur Beer
⟶ Nachweis: Holstein
Jahresangabe: 1840
💬 alltowarm maakt't Beer to Barm
⟶ Nachweis: Holstein
Jahresangabe: 1840
💬 ik will di löben in alle Krög, wo keen Beer is
Hochdeutsch: in Krügen, wo nichts zu haben ist
ℹ d. h. ...:
Hochdeutsch: nirgends
💬 to Beer gahn
Hochdeutsch: ins Wirtshaus gehen
siehe: Bank
💬 de Maan geit to Beer
Hochdeutsch: geht später auf als am Abend zuvor
ℹ weil er im Wirtshaus sitzen geblieben ist
💬 de Micheelsmaand geit nich to Beer
Hochdeutsch: im September geht der Mond immer zur selben Zeit auf
⟶ Nachweis: Dithmarschen
⟶ Nachweis: Wilstermarsch
💬 de Maan, de Sünn geit to Beer
Hochdeutsch: geht unter
Hochdeutsch: zur Büste
ℹ vielleicht unter Einfluß der Wendung:
💬 to Bett / to Berr gahn
💬 dat is all een Beer
Hochdeutsch: eins ist so wenig wert wie das andere
ℹ von schlechten Karten, von minderwertigen Menschen
⟶ Nachweis: Stadt Husum mit Umgebung
Jahresangabe: 1860
💬 dat is jüst bereeken Beer
Hochdeutsch: es kommt grade aus
Hochdeutsch: alles ist verzehrt und alle sind satt
⟶ Nachweis: Wilstermarsch
💬 de Voss bruut Beer
Hochdeutsch: der Abendnebel steigt aus den Wiesen auf
siehe: Voss
Trinklieder
💬 Tünn, Tünn, Tafelbeer, morgen hefft wi söt Beer, öwermorgen suur Beer
⟶ Nachweis: Holstein
Jahresangabe: 1840
⟶ Nachweis: Wilstermarsch
💬 een Buddel Beer, twee Buddel Beer, dree Buddel, Buddel, Buddel, Buddel Beer, 4 Buddel Beer, 5 Buddel Beer, 6 Buddel, Buddel Beer; 6 Buddel Beer usw. (rückwärts)
ℹ auch Lied zur Beruhigung von Kindern und Übung zum Schnellsprechen
Verwunderungslied
💬 dat Beer fung an to brusen, de Katt fung an to musen
Kniereiterlied
💬 suck, suck, soog, rieden to Kroog, drinken Kann Beer, een, twee, dree, veer
⟶ Nachweis: Lütjenburg
ℹ oder:
💬 so ried wi to Kroog un köpt uns'n Kann Beer, kaamt morgen weller her
⟶ Nachweis: Kaltenkirchen und Umgebung
ℹ oder:
💬 hopp hopp hopp ho, denn ried't wi to Kroog, denn drinkt wi'n Glas Beer, denn mögt wi ni mehr
⟶ Nachweis: Fürstentum Lübeck
💬 risch rasch, dörch den Knast, sige sage, alle Dage, een Kann Beer, denn nich mehr, saagt wi mehr, so kriegt wi mehr
⟶ Nachweis: Holstein
Jahresangabe: 1862
💬 si so, alle Daag veer Kann Beer un denn ni mehr, rusch rasch, dör den Knast, all dat Geld in N. N. sien Tasch
⟶ Nachweis: Plön
siehe: Saag
Rätsel
💬 ik weet en Tünntjen (vun Babelüntjen - Viöl oder dar kummt en Tünn ut Hamborg her - Stap), is keen Tapp- noch Spuntlock in (hett ni Zwick noch Tapp - Viöl) un doch is twee Slag Beer in
⟶ Nachweis: Nordfriesland
ℹ = Ei
siehe: Band
siehe: Ei
💬 dat liggt (sitt, steit) int Holt un hett'n witte Huuv (Mütz, Kapp) op (un röppt - Preetz)
ℹ = Bier im Faß
siehe: Beeranker
siehe: Bertunn
Übersetzung/Bedeutung
Wortart: verbum
💬 beeren
Hochdeutsch: Bier trinken
Allgemeine Anwendung
💬 nu hebbt ji wol noog köömt un beert
⟶ Nachweis: Ostholstein
Übersetzung/Bedeutung 2
Hochdeutsch: Gesellschaft
Hochdeutsch: Belustigung
Hochdeutsch: Feier
Erläuterung
ℹ bei der man mit Bier, früher dem Hauptgetränk bei allen Festlichkeiten, und Branntwein (Beer un Brannwien, Kööm un Beer) bewirtet wird; früher allg., bes. für solche Belustigungen, die mit Tanz verbunden waren, jetzt durch das hd. Ball stark zurückgedrängt, aber noch allgemein bekannt in einigen feststehenden Zusammensetzungen wie:
siehe: Arfbeer
siehe: Arnbeer
siehe: Ballbeer
siehe: Booßelbeer
siehe: Deernsbeer
siehe: Emmerbeer
siehe: Finsterbeer
siehe: Fockbeer
siehe: Jungsbeer
siehe: Kinnelbeer
siehe: Knechtenbeer
siehe: Lööwelbeer
siehe: Bichtbeer
siehe: Beerköst
siehe: Beerschop
siehe: Köst
siehe: Höög
siehe: Gill
siehe: Gelag
Allgemeine Anwendung
💬 dat Beer döcht nich, dor is nüms doodslaan
Hochdeutsch: es ist nicht lustig genug zugegangen
⟶ Nachweis: Holstein
Jahresangabe: 1840
Beer
Fundstelle: Band 1 (A-E), Spalte 292
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Übersetzung/Bedeutung 1
Allgemeine Anwendung
ℹ Sprichwort
💬 de Beern sünd suur, sä de Voss, as he ni anrecken kunn
ℹ nach der Fabel von den Trauben
⟶ Nachweis: Fürstentum Lübeck
Quelle: Sch. 1, 81. 4, 317
siehe: Beerboom
Zusammensetzungen
siehe: Ahlbeer
siehe: Bickbeer
siehe: Brummelbeer
siehe: Erdbeer
siehe: Flederbeer
siehe: Heidelbeer
siehe: Himbeer
siehe: Johannsbeer
siehe: Kassbeer
siehe: Kramsbeer
siehe: Mehlbeer
siehe: Solterbeer
siehe: Stickbeer
Übersetzung/Bedeutung 2
Geschlecht: f
Geschlecht: m
Hochdeutsch: Birne
Mehrzahl: Beern
Arten
💬 eenhüschen Beern
⟶ Nachweis: Fürstentum Lübeck
💬 dubbelte Beern
Quelle: Sch. 1, 82
💬 Beeregries
Gerichte
💬 Beern un Deeg
siehe: Abenkater
💬 Boitermelk un Klümp mit Beern
💬 Specksupp mit Beern
💬 Bohnen mit Beern
💬 inmaakte Beern
siehe: Backbeer
Allgemeine Anwendung
💬 as de Boom, so de Beern, as de Fro, so de Deern
⟶ Nachweis: Holstein
Jahresangabe: 1840
💬 dat (he) is so möör as de ol gode Fro ehr Beern
Hochdeutsch: verrottet
Hochdeutsch: aufgebraucht
⟶ Nachweis: Holstein
Quelle: Sch. 3, 112
💬 na de geelsten Beern ward an höchsten na stegen
Hochdeutsch: die blonden Mädchen sind am begehrtesten
⟶ Nachweis: Kollm
⟶ Nachweis: Krempermarsch
⟶ Nachweis: Barmst
⟶ Nachweis: Fürstentum Lübeck
ℹ mit dem Zusatz:
💬 öwer ok mit Steen (Knippels - Wm) na smeten
Hochdeutsch: Mädchen mit gelber Hautfarbe sind nicht begehrt
⟶ Nachweis: Fürstentum Lübeck
💬 dat is de Beer nich wert
ℹ ... auch mit Zusatz:
💬 ... dat man den Stel so krüdert
ℹ eig.:
Hochdeutsch: es ist unnütze Arbeit, die Birnen mitsamt den Stengeln zu würzen
ℹ dann zur Bezeichnung einer Sache, die keiner Mühe und Kosten wert ist
siehe: Bed
⟶ Nachweis: Schleswig
Jahresangabe: 1800
Quelle: Sch. 2, 358. 4, 350
💬 de Beern sünd all arig schütt
Hochdeutsch: von dem zu vererbenden Vermögen ist schon mancherlei vom Erblasser zu Lebzeiten weggegeben
💬 dat is de eensige Beer, de dor vun di plöckt ward
ℹ vom Faulpelz
⟶ Nachweis: Eiderstedt
💬 Marten, biet mi nich, ik will di ok en Beer geben
ℹ zum Bärbeißigen bezw. Sauertöpfigen
⟶ Nachweis: Holstein
Jahresangabe: 1840
Quelle: Sch. 1, 107
ℹ Neckerei:
💬 wullt'n Beer? steek den Finger int Teer, drei hin un her, denn hesst'n Beer
⟶ Nachweis: Heist
ℹ Hirtenneckreime:
💬 N. N., N. N., komm hier mal her, kriggst en Appel un ok en Beer un'n düchtig Jack vull Smeer
⟶ Nachweis: Nortorf und Umgebung
ℹ Kinderreime:
💬 au mau Kattenklau, Swiensföt smeckt söt, geele Beern mag ik geern
⟶ Nachweis: Schwansen
siehe: au
💬 wenn de geelen Beern in de Kisten geeren (kleeren)
💬 ... op de Böme sneeren
⟶ Nachweis: Stapelholm
siehe: Adebar
💬 hier liggt en Appel un dor liggt en Beer
siehe: Appel
💬 Appeln un Beern de mag ik so gern
siehe: Appel
ℹ Warnung:
💬 Appeln un Beern un Plumm
siehe: Appel
💬 Appel un Beer
ℹ ... im Kinderspiel
siehe: Brüch
ℹ Rätsel:
💬 dor reden dree Herrn, dor hungen (bummeln - Fehm, de deeln sik - Oldbg 1840) dree Beern, eenjeder nehm (plück sik - Fehm) een, bleben liekers twee na
ℹ = der eine Reiter hieß Eenjeder
⟶ Nachweis: Eckernförde
⟶ Nachweis: Üters
⟶ Nachweis: Wilstermarsch
⟶ Nachweis: Dithmarschen
⟶ Nachweis: Probstei
ℹ Im Wortspiel mit [Beer
💬 wat vun Beern hebbt Steen un keen Karns?
ℹ = de Kassbeern = „Kirschen"
⟶ Nachweis: Wilstermarsch
Jahresangabe: 1865
Volksheilmittel
ℹ Ein Pflaster von gestoßenen Birnen zieht den Rheumatismus aus den Gliedern. Bohe oder gesottene Birnen, nach dem Essen genossen, befördern den Stuhlgang
Übersetzung/Bedeutung 3
alternative Form/Schreibweise: Berrend
alternative Form/Schreibweise: Berrand
Geschlecht: m
Hochdeutsch: Eber
ℹ insbes. der Dorfeber, der wie Dorfhengst, Dorfstier u. Dorfbock von den Bewohnern des Dorfes gemeinsam, gehalten wurde; vgl. mnd. bêr
⟶ Nachweis: Nur auf Fehm
Erläuterung
ℹ Bannesdorfer Beliebung v. 1712: Boock und Beer anlangend soll es allerdings gleich damit gehalten werden als vorhero von dem Bullen geschrieben stehet
ℹ Bis ins 19. Jh. bezeugt, jetzt untergegangen; doch vgl. die Wendung:
💬 de Söög beert
siehe: beeren
siehe: Ewer
siehe: Ewitt
Übersetzung/Bedeutung 4
Geschlecht: f
Hochdeutsch: Gebärde
Hochdeutsch: Haltung
Allgemeine Anwendung
💬 na Laat un Beer is dat mien Vadder, de dor kümmt
Hochdeutsch: nach Gang und Haltung
⟶ Nachweis: Süderdithmarschen
ℹ Zu [beeren