Suche im Schleswig-Holsteinischen Wörterbuch

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1 Ergebnis:

Adebar

Fundstelle: Band 1 (A-E), Spalte 46
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'Adebar' bei SASS nachschlagen

Geschlecht: m

Hochdeutsch: Storch

ℹ Das Wort ist in mehr als 50 verschiedenen Formen im Lande bekannt; zwei Gebiete heben sich scharf heraus: Norderdithm. u. das angrenzende Stapelh. mit h-Formen (Hadbar) und das von Hamburg aus beeinflußte Südstormarn nebst Teilen des südwestl. Lauenburg mit e-Formen (Edebar, Ebeer); ein ziemlich einheitliches Gebiet bildet auch der Mittelrücken zwischen Itzehoe u. Rendsbg. mit vorwiegenden oi-Formen (Oidbor). Neben Adebar kommen überall Formen mit gekürztem Anlaut vor, nam. im östl. Holstein (Odbor). Auch die übrigen Laute des Wortes sind zahlreichen Veränderungen unterworfen; d kann als l und r erscheinen oder ganz schwinden (Aebor, woraus Ebeer hervorging; s. u.); in diesem Falle konnte sich ein Übergangslaut j entwickeln; daraus konnten diphthongische Formen hervorgehen (0jebar > Oibar); der erste Teil konnte durch Angleichung an den zweiten erweitert (Aderbar), der zweite dann wieder durch Angleichung an den ersten zweisilbig werden (Adebade, Aderbader). Viele der Neubildungen sind offenbar durch Verdrehung im Kindermund entstanden und dann teilweise auch bei den Erwachsenen ortsüblich geworden; z. B. Hajebaje im Kchsp. Bergenhusen (Stap.), Oiaboia in Schwabe b. Rdsbg. Bestimmten Gegenden lassen sich nicht alle einzelnen Formen zuweisen; die häufigsten sind (nach dem Anlaut geordnet):

(1) a-Formen


💬 Adebar


💬 Aboor


💬 Abo


💬 Arebar


💬 Alebar


💬 Adelboor

⟶ Nachweis: Insel Fehmarn


💬 Aderboor


💬 Alerboor

⟶ Nachweis: Eiderstedt


💬 Ajeboor


💬 Adjeboor

⟶ Nachweis: Schleswig


💬 Aidboor

⟶ Nachweis: Kaltenkirchen und Umgebung


💬 Adebade

⟶ Nachweis: Ahrenviöl


💬 Adebader

⟶ Nachweis: Krempe


💬 Abad

⟶ Nachweis: Kellinghusen und Umgebung


💬 Abot

⟶ Nachweis: Schenefeld und Umgebung


💬 Alerbaler

⟶ Nachweis: Eiderstedt


💬 Adjebadje

⟶ Nachweis: Glückst


💬 Adjebortje

⟶ Nachweis: Poppenb


💬 Ajebaje

⟶ Nachweis: Kollmar


💬 Ajbaj

⟶ Nachweis: Wilstermarsch


💬 Ajerbajer


💬 Aiaboia


💬 Aboi

⟶ Nachweis: Hohenwestedt und Umgebung


💬 Aboit

⟶ Nachweis: Kellinghusen und Umgebung


(2) o-Formen


💬 Oddebor

⟶ Nachweis: Ostholstein


💬 Odboor


💬 Odderboor

⟶ Nachweis: Hü

⟶ Nachweis: Schwansen


💬 Ollerboor

⟶ Nachweis: Eiderstedt


💬 Olbol

⟶ Nachweis: Hohenwestedt und Umgebung


💬 Odjebar

⟶ Nachweis: Stadtgebiet von Elmshorn


💬 Oddebodje

⟶ Nachweis: Kollm

⟶ Nachweis: Krempe


💬 Oidboor


⟶ Nachweis: Oidboi

⟶ Nachweis: Hanerau

⟶ Nachweis: Schmalfeld

⟶ Nachweis: Bramstedt und Umgebung


💬 Oiboi

⟶ Nachweis: zw. Itz. u. Rdsbg


💬 weetst du, wat en Oiboi is? Dat is de Hadbar

Quelle: bei Fehrs


💬 Oierboier

⟶ Nachweis: alte Hohnerharde


💬 Oieboie

⟶ Nachweis: Friedrichsholm b. Rdsbg


💬 Oiaboia

⟶ Nachweis: Schwabe


(3) h-Formen


💬 Haadbar


💬 Hateboor

⟶ Nachweis: Heide


💬 Haboor

⟶ Nachweis: Erfde


💬 Hajebaje

⟶ Nachweis: Stapelholm


💬 Hattbar

⟶ Nachweis: Lunden


💬 Hoddebar


💬 Hoddboor

⟶ Nachweis: Wesselb


💬 Hobboor

⟶ Nachweis: Heide Wesselb Wesseln


💬 Hobbo

⟶ Nachweis: Stapelholm


💬 Hobot

⟶ Nachweis: Delve Albersdf


💬 Hodjeboor

⟶ Nachweis: Stapelholm


💬 Hattjerbattjer

⟶ Nachweis: Stapelholm


💬 Hoierboier

⟶ Nachweis: Stapelholm


(4) e-Formen


💬 Ebeer

⟶ Nachweis: im Dreieck Wandsbek-Trittau-Pinneberg, vereinz. in Lbg. (Lanze, Brothen abst.)


💬 Ebir

⟶ Nachweis: Stormarn

Jahresangabe: 1855


💬 Ebbeer

⟶ Nachweis: Lbg. (Buchhorst Dassendf. Hamwarde)


⟶ Nachweis: vereinzelt im Kchsp. Bramstedt

💬 Edbeed


Mehrzahlform

ℹ Neben Pluralformen auf -n:

💬 de Hadbarn

ℹ ... kommen solche auf -s vor:

💬 de Oiaboias

Alternativen

💬 Stork

ℹ In Ang. u. im westl. Schlesw. (Ährenviöl, Drelsdorf) kommt neben Adebar auch Stork ziemlich häufig vor, das neuerdings auch in die Städte Holsteins einzudringen beginnt.

Allgemeine Anwendung


💬 de Been hett, mutt Been wahren, sä de Adebar in Peerstall

⟶ Nachweis: Ütersen


💬 so wat Ieevt nich, sä de Adebar, do funn he'n doden Poch


💬 he patt as'n Adebar in Salat, in Rünnsteen

⟶ Nachweis: Kaltenkirchen und Umgebung


💬 he kann singen as'n Adebar fleut

⟶ Nachweis: Neustadt


💬 em geit dat as den Adebar, he hett man een Darm

Hochdeutsch: starker Esser

⟶ Nachweis: Fürstentum Lübeck

⟶ Nachweis: Dithmarschen


ℹ Aprilscherz

💬 kiek, dor flüggt'n Adebar mit'n holten Been

⟶ Nachweis: Schwansen


ℹ Drohung:

💬 de Adebar sall di bi'n Moors kriegen

Jahresangabe: 17. Jh


Übersetzung/Bedeutung


ℹ Die Störchin wird bezeichnet als:

💬 Fru Adeboorsch


ℹ Die Bachstelze heißt:

💬 Adebarploogdriewer

ℹ ... oder:

💬 den Adebar sien Ploogdriewer

siehe: Ackermann


Ortsnamen


💬 Adebarslohe

⟶ Nachweis: bei Ridders (Kchsp. Kellingh.)


💬 Adebarsmoor

⟶ Nachweis: bei Puls (Kchsp. Schenef.)


💬 Adebarsbarg

⟶ Nachweis: Dtsch

⟶ Nachweis: Nienhof


💬 Adebarswisch

⟶ Nachweis: Geest der alten Herrschaft Pinneberg


⟶ Nachweis: Im Kr. Pinneberg bei Westerhorn heißen einige Ländereien:

💬 Adebar


Aberglaube

ℹ Der Storch ist ein heiliges Tier, das nicht getötet oder verletzt werden darf; wer einen Storch schießt, trifft später nichts wieder (Schenef.) oder erblindet (Eid.); er wird als leev Gott sien Koh bezeichnet (Stap.). Er bringt dem Hause, auf dem er nistet, Glück; man erleichtert ihm den Nestbau dadurch, daß man ein Wagenrad auf den Dachfirst bringt.


ℹ Spruch:

💬 wo de Adebar buut up't Huus, treckt Gottsfreden in dat Huus

ℹ Er bewahrt das Haus vor Feuer, besonders vor Blitzschlag:

💬 wo de Adebar buut, sleit dat Weeder ni in


ℹ Bezieht er sein Nest nicht wieder oder trägt er es an eine andere Stelle, so wird das Haus abbrennen; er hat es vorher gewußt

⟶ Nachweis: Dithmarschen

⟶ Nachweis: Eiderstedt

⟶ Nachweis: Hohenwestedt und Umgebung


ℹ Er steht in engster Beziehung zur Familie. Er bringt die Kinder; er holt sie aus dem Brunnen:

💬 ut'n Sood

ℹ ... oder dem Graben:

💬 ut de Gröf

ℹ ... und wirft sie durch den Schornstein:

💬 twee up eenmal dat sünd tovel, sä de Buur, dor nagel he den Schosteen to

⟶ Nachweis: Innien


ℹ Oder er kommt durchs Schlüsselloch und legt das Kind in die Wiege

⟶ Nachweis: Stormarn


ℹ Wo er auf dem Hause klappert, gibt es bald Familienzuwachs; auch wem er quer über den Weg vorbeifliegt, hat solchen zu erwarten

⟶ Nachweis: Ostholstein


💬 de Adebar steit bi Nawer up't Huus

Hochdeutsch: Geburt steht bevor

⟶ Nachweis: Wesselb


💬 de Adebar is bi de Lüd west

⟶ Nachweis: Kind ist geboren

⟶ Nachweis: Kaltenkirchen und Umgebung


ℹ Zur Erklärung der Bettlägerigkeit der Mutter nach der Geburt wird den Kindern gesagt:

💬 de Adebar hett Mudder int Been beeten


ℹ dasselbe auch als verhüllender Ausdruck für Schwangerschaft:

💬 wat fehlt de Deern? A, ik löf, de Adebar hett ehr int Been beeten

⟶ Nachweis: Fürstentum Lübeck


ℹ Der Geburtstag heißt Adeboorsdag, die Hebamme Adeboorsmoder, und wer keine Braut finden kann, muß ein Adeboorsnest auf sein Dach setzen. Guckt der Storch in den Schornstein, so bringt er eine Braut oder holt eine Leiche

⟶ Nachweis: Norderdithmarschen


ℹ Die Kinder, die sich einen Bruder oder eine Schwester wünschen, rufen ihm zu:

💬 Adebar Langebeen, hess du nich mien Broder (Süster) sehn?

ℹ ... oder singen ein Lied (s. u.)


ℹ Legt der Storch keine Eier, so werden im Haus keine Kinder geboren; sterben die Jungen, so sterben auch die Kinder

⟶ Nachweis: Dithmarschen


ℹ Verläßt er während des Sommers sein Nest, so stirbt jemand im Hause

⟶ Nachweis: Nordfriesland


ℹ Ein Haus, in dem Unfrieden herrscht, verläßt er alsbald

⟶ Nachweis: Dithmarschen


ℹ Für freundliche Aufnahme zahlt er Miete; im ersten Jahr wirft er aus dem neuen Nest eine Feder, im zweiten ein Ei, im dritten ein Junges

⟶ Nachweis: Ostholstein

⟶ Nachweis: Dithmarschen

⟶ Nachweis: Stapelholm

⟶ Nachweis: Eckernförde

⟶ Nachweis: Angeln

⟶ Nachweis: Stadt Flensburg mit nächster Umgebung


ℹ Raubt man ihm aber eins seiner Jungen, so nimmt er eine glühende Kohle und zündet das Haus an

⟶ Nachweis: Dithmarschen


ℹ Der Storch ist ein Orakeltier. Eine besondere Bedeutung hat es, wie man den ersten Storch des Jahres erblickt: der fliegende bedeutet Glück, der ruhende Unglück

💬 Ploog in Toch, Hadbar in'e Fluch, Poch up drög Land, Glück in'e Hand

⟶ Nachweis: Dithmarschen

⟶ Nachweis: Eiderstedt


ℹ Süst du'n Adebar flegen, 'n Pogg up'n Drögen, 'n Ploog plögen, denn gifft dat'n good Jahr

⟶ Nachweis: Geest der alten Herrschaft Pinneberg


ℹ Jetzt meist eingeschränkt: Sieht man den ersten Storch fliegend (oder auch gehend Oh., fischend Ang.), so wird man in dem Jahre fleißig, „munter" oder man wird eine große Reise machen

⟶ Nachweis: Ostholstein

⟶ Nachweis: Insel Fehmarn

⟶ Nachweis: Wilstermarsch

⟶ Nachweis: Eiderstedt

ℹ sich verloben:

⟶ Nachweis: Mittelholstein


ℹ sieht man ihn stehend, so wird man faul, „schläfrig", man wird viel zu Hause bleiben. Klappert er grade beim ersten Anblick, so wird man Schüsseln oder Töpfe zerbrechen:

💬 dat gifft Pottschöörn

⟶ Nachweis: Angeln


ℹ Arbeitet er mit dem Schnabel in den Federn, bekommt man Läuse

⟶ Nachweis: Angeln


ℹ Dagegen soll es Glück bedeuten, wenn man während des Klapperns einen Finger in die Erde steckt

⟶ Nachweis: Ostenfeld


ℹ Klimpert man beim ersten Erblicken mit Geld in der Tasche, so hat man das ganze Jahr Geld

⟶ Nachweis: Geest der alten Herrschaft Pinneberg

ℹ dreht man sich sofort auf der linken Ferse herum und langt nieder, so findet man ein Goldstück

⟶ Nachweis: Holstein

Jahresangabe: 1840


ℹ Wenn die Störche beim Abzug einander beißen, gibt es noch vor dem Frühling Krieg

⟶ Nachweis: Stapelholm


ℹ die Häuser, die später nur unbewohnte Storchnester haben, sind der Gefahr am meisten ausgesetzt

⟶ Nachweis: Südschl


ℹ Butter, die am Abreisetag des Storches (um Bartholomäus 24. Aug.) erzeugt wird, gilt als sehr heilkräftig


ℹ Dem schwarzen Storch darf man nicht nachschauen; sonst wird man blind

⟶ Nachweis: Stadt Husum mit Umgebung


Wetter

ℹ Auch zum Wetter wird der Storch in Beziehung gesetzt. Hat er im Frühjahr ein schmutziges Gefieder, so gibt es ein nasses Jahr

⟶ Nachweis: Angeln

⟶ Nachweis: Rendsburg und südliche Umgebung Bordesolm

⟶ Nachweis: Wilstermarsch

ℹ ... hat er ein sauberes, gibt es ein trockenes Jahr. Regen ist auch zu erwarten, wenn er längere Zeit auf einem Wall oder Heudiemen oder Heckpfahl steht

⟶ Nachweis: Nordfriesland

Sagen

ℹ Storchsagen sind nicht bekannt; nur daß Störche verwünschte Menschen sind, wird vereinzelt gesagt

⟶ Nachweis: Dithmarschen

Döntje

ℹ Ein Döntje von Storch und Poch (mien Seel sitt in Moors) aus Dtm

Quelle: Urquell 2, 175

Fabel

ℹ Ein "Tiergespräch" zwischen Kröte und Storch ist in der Probstei bekannt, der Sinn ist aber durch Entstellungen verdunkelt

Quelle: Hedm. 11, 123

Rätsel und Scherzfragen


💬 Moder wat is dat för'n Ding, wat in unsen Kohlhof springt? Ruuch (rund, dick) vun Buuk und lang (dünn) vun Been; so'n Ding heff ik mien Daag ni sehn


ℹ auch:

💬 is swart un witt, hett rode Been

⟶ Nachweis: Schwansen


💬 rode Strümp un lange Been

⟶ Nachweis: Wilstermarsch


ℹ Ähnlich:

💬 Mudder Wittsch, Mudder Swattsch, kiek blots mal her, wat in mienen Gassen weer: half witt, half swatt, harr rode Been, so'n Diert heff ik min Leevdag ni sehn

⟶ Nachweis: Kaltenkirchen und Umgebung

⟶ Nachweis: Haseldorfer Marsch


💬 wakeen is hochgeboorn? De Adebar


💬 wat deit de Adebar, wenn he up een Been steit ? He heevt dat anner hoch

⟶ Nachweis: Stadt Flensburg mit nächster Umgebung

💬 ... schont dat anner

⟶ Nachweis: Hü


💬 wat is dat Best an Adebar? Dat he keen Für schitt

⟶ Nachweis: Stadt Preetz und Umgebung


Storchlieder

ℹ a) Storch als Frühlingsbote von den Kindern begrüßt:

💬 Adebar, du goder, bring mi'n lütten Broder; Adebar, du bester, bring mi'n lütte Swester

ℹ mit sehr vielen Varianten; z. B. statt goder:


💬 to roder

Hochdeutsch: zu Ruder, rudernder

⟶ Nachweis: Stormarn


💬 to oder

💬 du oler

⟶ Nachweis: Eiderstedt


💬 naurer

⟶ Nachweis: Herzogtum Lauenburg


💬 to noder

⟶ Nachweis: Plön


💬 to naurer

⟶ Nachweis: Insel Fehmarn


💬 to foler

⟶ Nachweis: Süderdithmarschen


ℹ statt du bester:


💬 du ester

💬 to ester

💬 nester

💬 du rester

💬 rüster

⟶ Nachweis: Dänischer Wohld

⟶ Nachweis: Süderdithmarschen

⟶ Nachweis: Raisdf


💬 to bester

⟶ Nachweis: Süderdithmarschen


ℹ Häufig mit Zusätzen, z. B.:


💬 awers ni to kleen, lewer twee as een

⟶ Nachweis: Barmst


💬 mi enen di enen un mien Vadder un Mudder enen

⟶ Nachweis: Ostholstein


💬 legg se man in Goorn, ik will se wull verwoohrn


💬 will s' ok wegen un woohrn

⟶ Nachweis: Trittau

⟶ Nachweis: Hohenwestedt und Umgebung


💬 du dörfst mi nich bedregen, ik will ok flieti wegen

⟶ Nachweis: Haseldorfer Marsch

⟶ Nachweis: Trittau

⟶ Nachweis: Dithmarschen


💬 Swester kannst du wedder kriegen, Broder mag ik lewer lieden

⟶ Nachweis: Ostholstein

ℹ (auch umgekehrt)


💬 Adebar kiek in de Kann, bring mi'n lütte Brüdigam

⟶ Nachweis: Innien

⟶ Nachweis: Rendsburg und südliche Umgebung Bordesolm

⟶ Nachweis: Dänischer Wohld


💬 Adderbadder ut, bring mi'n lütte Bruut

⟶ Nachweis: Rendsburg und südliche Umgebung Bordesolm


ℹ b) Storch beim Abzug im Herbst von den Kindern besungen:


💬 Adebar du Langebeen wanneer wullt du na Fehmarn teen? Wenn de Rogg riep is, wenn de Pogg piep seggt, wenn de roden Appeln in de Kisten klappern, wenn de geelen Beeren in de Kisten gooren, wenn de blauen Plumm in de Kisten brumm, denn treck ik na Fehmarn hen

ℹ mit vielen Varianten u. Zusätzen, z. B.

💬 wenn de gollen Ringen in'e Kössen („Hochzeiten") klingen, denn will ik up gleesen Schoh na Huus hinspringen

⟶ Nachweis: Dithmarschen


ℹ c) Wechselgesang, früher als Arbeitslied von den Mähern und Heuarbeitern gesungen, die nach dem Takt der Melodie Sense und Harke bewegen, auch von den Hirten und Hütejungen in den Wiesen bei Ankunft des Storches, heute Kinderlied, nach seiner Anlage der Veränderung und Erweiterung besonders fähig:


ℹ Adebar Langbeen, hess mien Vader nich hangen sehn? Ja! Wor? Int Kiewitsmoor


💬 ... int Kalwermoor

⟶ Nachweis: Haseldorfer Marsch


💬 ... int Königsmoor

⟶ Nachweis: Hanerau


💬 ... int Kieler Moor

⟶ Nachweis: Hü


💬 ... up't runne Moor

⟶ Nachweis: Angeln


💬 ... up'n Düwelsmoor

⟶ Nachweis: Segeberg und Umgebung


💬 ... achter't hoge Door


💬 ... up dat Kieler Door

⟶ Nachweis: Schwansen


💬 ... up't isern Door

⟶ Nachweis: Eckernförde


💬 ... up't Achterdoor

⟶ Nachweis: Gett


💬 ... int Kiewitspoor

⟶ Nachweis: Eiderstedt


💬 ... up Kiewitssteen

⟶ Nachweis: Insel Fehmarn


💬 ... an'n Dingsteen

⟶ Nachweis: Insel Fehmarn


💬 ... int Kiewitshuus

⟶ Nachweis: Süderdithmarschen


💬 ... in dat grote Buurhuus

⟶ Nachweis: Kollm


💬 ... in de lange Twiet


💬 ... in de Angelwriet

⟶ Nachweis: Krempelsdf. bei Lüb


💬 ... in Langeland

⟶ Nachweis: Holstein

Jahresangabe: 1840


💬 ... twischen twee Stangen

⟶ Nachweis: Insel Pellworm


💬 Wat deit he dorl He kämmt sien Haar ? Wat schüllt de Haar ? Prüken vun maakt warm. Wat schüllt de Prüken? Herrn uphemm

ℹ ... usw

siehe: Heim. 18, 227

ℹ (d) Andere ...


💬 Adebar du Langebeen hess dien Vader ok hangen sehn twischen twee Stangen? De Moder de löppt um Beedelsbrood De Kinner de schrien ut Hungersnood Alebor du Deef, Alebor du Sleef

⟶ Nachweis: Insel Pellworm


ℹ Die beiden ersten Zeilen auch als Spottvers auf langbeinige Menschen

⟶ Nachweis: Wilstermarsch


💬 Hadbar Langbeen, Hest nich mien Vader un Moder sehn? Dor buten in de Heid, Dor hangt se alle beid

⟶ Nachweis: Dithmarschen


💬 Adebar du lange Been, Hess du mien Kind nich sehn? Is in hogen Himmel flagen, Waneer schall dat werr kamen? Morgen fröh Klock een, Up'n gollen Steen

⟶ Nachweis: Fahrenkrug (Sgbg.)


💬 Adebar du Langebeen, Heff di ja so lang nich sehn, ln den grönen Rasen. Segg mi doch, wo büst du west? In de gröne Grasen

⟶ Nachweis: Heiligenhafen


💬 Stork, Stork, Langebeen, steist op een Been, hess rode Strümp an, geist as'n Edelmann

⟶ Nachweis: Insel Pellworm


💬 Adebar Langbeen, sitt op'n Schosteen hett sien rode Strümp an, süht ut as'n Edelmann

⟶ Nachweis: Kiel und Umgebung


💬 Storch, Storch stenern, mit de langen Benern, Fleeg mal in dat Bäckerhuus Un haal mi en Weck herut

⟶ Nachweis: Heilighf. (aus dem Hd.)


ℹ Im Lied vom „Kuckuck un Kiewitt" tritt zuweilen de Hadbar an die Stelle der lütten Jungens

siehe: Kuckuck

Quelle: Heim. 18, 180