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(Die Ausgabe ist noch nicht so formatiert, wie ich sie gerne haben möchte. Aber sie gibt einen Einblick darin, was hier demnächst hübsch aufbereitet zu sehen sein wird.)
Im Schleswig-Holsteinischen Wörterbuch suchen:
1 Ergebnis:
Appel
Fundstelle: Band 1 (A-E), Spalte 154
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Geschlecht: m
Hochdeutsch: Apfel
Mehrzahlform
Mehrzahl: Appeln
ℹ selten:
💬 Appels
⟶ Nachweis: Geest der alten Herrschaft Pinneberg
nähere Bezeichnungen für bestimmte Äpfel
💬 rode Appeln
💬 rotstrieperte Appeln
💬 geele Appeln
💬 riepe Appeln
💬 söte Appeln
💬 sure Appeln
💬 struwe Appeln
Hochdeutsch: herbe
💬 schrauelige Appeln
Hochdeutsch: schrumpelig
💬 rotte Appeln
💬 drögde Appeln
💬 braade Appeln
Apfelsorten
💬 Siepelappel
💬 Sötappel
💬 Prinzenappel
💬 Zitronenappel
💬 Pannkokenappel
💬 Wahrappen
💬 Jüngfertittschenappel
ℹ ... u. a. m
Erläuterung
ℹ Ein mit scharfen (ungeränderten) Courantschillingen gespickter Apfel war die Hauptzierde des Weihnachtstellers
⟶ Nachweis: Angeln
Jahresangabe: 1860
ℹ Ein Apfel mit einer hineingedrückten Silbermünze, von einem Gevatter unters Kopfkissen gelegt, erleichtert einem sterbenden Kinde den Todeskampf
⟶ Nachweis: Nordfriesland
💬 Klütjen un Appeln
ℹ beliebtes Gericht
⟶ Nachweis: Wilstermarsch
Allgemeine Anwendung
💬 se sünd bi uns in de Appeln west
Hochdeutsch: haben Äpfel gestohlen
ℹ Lockmittel:
💬 kriggst ok'n Appel
💬 de Appeln piept all (an de Wuddel)
Hochdeutsch: locken schon, obwohl sie noch nicht reif sind, noch garnicht blühen
⟶ Nachweis: Angeln
Quelle: Sch. 3, 208
💬 dat höllt noch, wenn de Jungs all lang mit dien Knaken na de Appeln smiet
⟶ Nachweis: Fürstentum Lübeck
ℹ Neckreim der Kinder:
💬 wullt du'n Appel? Ja. Steek'n Finger int Muul (in Moors) un babbel (grabbel)
💬 he hett dat för'n Ei un Appel kreegen
Hochdeutsch: sehr billig
⟶ Nachweis: Eiderstedt
💬 he sitt achter'n Aben un braad Appeln
Hochdeutsch: faulenzt
💬 he wahrt sik in en rotte Appel to bieten
Hochdeutsch: ist vorsichtig
⟶ Nachweis: Angeln
💬 he bitt dorin as in en rotten Appel
Hochdeutsch: beißt gierig hinein
⟶ Nachweis: Wilstermarsch
💬 he süht ut as'n döörscheeten Appel
Hochdeutsch: krank
Hochdeutsch: ungesund
⟶ Nachweis: Süderdithmarschen
💬 dat is'n Appel!
Hochdeutsch: das stimmt
Hochdeutsch: ist wahr
⟶ Nachweis: Dänischer Wohld
⟶ Nachweis: Mittelholstein
💬 de Gös na Wiehnachen, de Appelnn na Faßlaam un de Deerns na dörti hebbt den Gesmack verlooren
⟶ Nachweis: Segeberg und Umgebung
💬 dar föll'n A. ut Röhr!
ℹ Ausruf der Verwunderung, bes. beim Kartenspiel, wenn unverhofft eine große Karte fällt; die Mitspieler reagieren dann zuweilen mit der Frage:
💬 weer he ok braad?
ℹ ... und ...
💬 dat is wull'n fulen
ℹ auch wenn kleine Kinder nach dem Essen aufstoßen
⟶ Nachweis: Ostholstein
ℹ ... oder jem. einen fahren läßt
⟶ Nachweis: Fürstentum Lübeck
⟶ Nachweis: Kellinghusen und Umgebung
Sprichtwort
💬 gifft dat Appeln ahn Pimphuus?
ℹ (Kernhaus)
Hochdeutsch: eines gehört notwendig zum andern
⟶ Nachweis: Eiderstedt
💬 een fulen Appel stickt veel gesunne an
💬 de Rood (Rute) mutt ümmer bi'n Appel liggen
💬 de Appel ward nich ehr braad as dat Abenröhr heet is
⟶ Nachweis: Stormarn
💬 wenn de Graaf 'n Appel bruukt, nimmt sien Vaagt den ganzen Boom
⟶ Nachweis: Eutin und Umgebung
💬 dat is en sure Appel intobieten
⟶ Nachweis: Westschleswig
💬 de Appel fallt ni wied vun Stamm
ℹ Zusatz:
💬 so as dat Schaap is, is dat Lamm
⟶ Nachweis: Ostholstein
💬 vun Boom, vun Plummboom
⟶ Nachweis: Wilstermarsch
ℹ verdreht im Wortspiel mit Peerappel:
💬 de Appel fallt ni wied vun't Peerd
ℹ vgl. die Redensart:
💬 dor swemmt wi Appeln, sä de Peerappel to den Gravensteener
⟶ Nachweis: Fürstentum Lübeck
⟶ Nachweis: Herzogtum Lauenburg
Allgemeine Anwendung
💬 dar kümmt en Schipp mit sure Appeln
Hochdeutsch: eine dicke Regenwolke
⟶ Nachweis: Stapelholm
💬 dat Peerd hett Appeln up de Rügg
Hochdeutsch: helle runde Flecke
ℹ ... die das (braune) Pferd im Frühjahr auf der Weide bekommt
Spottreim
💬 Adolf mien Söhn, smiet Appeln vun Böön, smiet lütt un groot, awers mi nich dood
Kinderlied
💬 hier liggt en Appel un dor liggt en Beer; hier kummt Hans un Greten her; Hans de sä: Mien söte Bruut, Greten sä: du Fuulsnuut!
⟶ Nachweis: Dithmarschen
💬 Hans un Greten de küssen sik mal, holterkapolter de Trepp hendal
⟶ Nachweis: Kaltenkirchen und Umgebung
💬 Appeln un Beern de mag ik so geern, Plumm un Fiegen, de kann ik nich kriegen
⟶ Nachweis: Angeln
Laienpredigt
💬 Appeln sünd keen Beern, Beern sünd keen Appeln, de Wuss, de hett twee Snappeln
⟶ Nachweis: Rendsburg und südliche Umgebung Bordesolm
siehe: Predigt
Allgemeine Anwendung
ℹ Vom angehenden Dieb:
💬 erst'n Appel un Beer, denn'n Messer un Scheer, denn Peerd oller Koh un so na't Tochhuus to
⟶ Nachweis: Fürstentum Lübeck
ℹ Warnung zur Zeit der Obstreife:
💬 Appeln un Beern un Plummen, de ward di in Moors brummen
⟶ Nachweis: Wilstermarsch
Kinderspiel
Aberglaube
ℹ Der Apfel übt Liebeszauber, wenn ein Mädchen ihn 3 Tage und Nächte stets dicht an sich trägt und ihn dann von einem Mann verzehren läßt; er kann dann nicht wieder von ihr los; in der Ehe aber gibt es dann Streit
⟶ Nachweis: Wilstermarsch
ℹ Andererseits trennt er Liebende, wenn er in der Achselhöhle getragen und mit Schweiß benetzt ist; ein Mädchen muß sich daher hüten, einen Appel anzunehmen
⟶ Nachweis: Eiderstedt
ℹ Mädchen, die einen Apfel in einem Stück abschälen können, werden ein neues Kleid bekommen
⟶ Nachweis: Dithmarschen
⟶ Nachweis: Kaltenkirchen und Umgebung
ℹ werfen sie die Schale rücklings über den Kopf, so entstehen Buchstaben, die den Namen des Zukünftigen andeuten
ℹ Wind am Weihnachtsabend verheißt viele Äpfel im Herbst
⟶ Nachweis: Angeln
💬 Am Ostermorgen nüchtern einen Apfel essen, gilt als Vorbeugungsmittel gegen Fieber
⟶ Nachweis: Plön
💬 Wer bis Gründonnerstag aufbewabrte Äpfel ißt, bleibt das ganze Jahr gesund
⟶ Nachweis: Kellinghusen und Umgebung
💬 Als Mittel gegen Warzen soll man einen halben Apfel essen, mit der andern Hälfte die Warzen bestreichen und den Rest zum Vertrocknen hinlegen. Plön
Jahresangabe: 1790
ℹ ... oder man bestreicht mit einem halben Apfel die Warzen, bindet die Hälften dann wieder zusammen und vergräbt den Apfel unter der Dachtraufe oder wirft ihn ins Wasser; sobald er in Fäulnis übergeht, verschwinden die Warzen
⟶ Nachweis: Land Oldenburg
⟶ Nachweis: Schwansen
ℹ Orakel
ℹ Man knippst einen reifen Apfelkern zwischen zwei Fngern in die Höhe; aus der Himmelsrichtung, in die der Kern fliegt, kommt der Zukünftige
⟶ Nachweis: Angeln
ℹ Rauhreif in den „Zwölften" verspricht viele Äpfel
Scherzfrage
💬 woneem wasst de Appeln am besten na?
💬 Antwort: Na't Blöhn
💬 woneer smeckt de lütten Appeln am besten?
💬 Antwort: Wenn 'n keen grote hett
⟶ Nachweis: Segeberg und Umgebung