Hier kann in’t Wöörbook söcht warrn. Kiek op de Tostands-Siet un dor staht de Wöör vun’t Wöörbook, de all opnaahmen sünd. Dat gifft stüttig mehr Wöör.
(De Utgaav süht noch ni gans so ut as ik se hebben mach. Man dat ward klor, wat dor allns binnen is, wat ji nohstens hier to sehn kriegt.)
In’t Schleswig-Holsteensch Wöörbook sööken:
3 Ergebnisse:
bott
Fundstelle: Band 1 (A-E), Spalte 455
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Allgemeine Anwendung
💬 in nott
💬 bott, jipstert
siehe: butt
bott
Fundstelle: Band 1 (A-E), Spalte 455
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Hochdeutsch: stumpf
siehe: butt
Erläuterung
💬 Bottars
siehe: Buttars
siehe: bootarsen
Bott
Fundstelle: Band 1 (A-E), Spalte 455
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Übersetzung/Bedeutung 1
Alternativen
alternative Form/Schreibweise: Butt
⟶ Nachweis: altes Fischerdorf Ellerbek
Geschlecht: n
Geschlecht: m
Hochdeutsch: das Tauende
ℹ das heißt:
Hochdeutsch: der Vorrat an Tau, den man zuschießt, um dem daran befestigten Gegenstand größere Bewegungsfreiheit zu geben
Allgemeine Anwendung
💬 giff mehr Bott
ℹ besonders in der Schiffersprache
⟶ Nachweis: altes Fischerdorf Ellerbek
⟶ Nachweis: Eiderstedt
⟶ Nachweis: Stadt Husum mit Umgebung
💬 laß das Ankertau fieren
💬 je mehr Bott vör is, je beeter höllt dat Anker
Hochdeutsch: je länger das Ankertau, desto besser hält der Anker
⟶ Nachweis: altes Fischerdorf Ellerbek
💬 de Fürscheep hebbt bi hart Wedder Barg Bott vör
Hochdeutsch: die Feuerschiffe liegen bei Sturm an langem Ankertau
⟶ Nachweis: altes Fischerdorf Ellerbek
💬 de Ossen sünd to kort anbunnen, du musst ehr mehr Bott geben
Hochdeutsch: den Strick länger binden
⟶ Nachweis: Wilstermarsch
ℹ Die Fuhrleute geben oder lassen Bott beim Wenden der Wagen, d. h. sie lassen das Leid auf der der neuen Fahrtrichtung entgegengesetzten Seite locker
ℹ Beim Drachen-steigen-lassen:
💬 giff (fier - Ndtm.; scheet - Ndtm.; laat) mehr Bott
Hochdeutsch: gib ihm mehr Leine
ℹ so kommt Bott gradezu zu der Bedeutung „Leine", „Band" (s. unten)
ℹ Andererseits wird Bott dann auch in dem Sinne von „Spielraum", „Raum", „Platz" gebraucht ohne Rücksicht darauf, ob der Raum durch Zuschießen von Tau geschaffen wird:
💬 woveel hett et Bott?
Hochdeutsch: wieviel Spielraum ist noch da?
⟶ Nachweis: Bredst
💬 de annern Tähn hebbt nu mehr Bott
ℹ wenn ein Zahn gezogen ist
⟶ Nachweis: Wilstermarsch
💬 dor is noch'n Barg Botts (Genitiv) in de Steeweln
ℹ wenn sie reichlich groß sind
⟶ Nachweis: Itzehoe und Umgebung
💬 dor is noch'n beeten Bott in dat Fatt
ℹ es kann noch etwas aufgefüllt werden
⟶ Nachweis: Krempermarsch
💬 de Diek hett man beeten Bott mehr
ℹ wenn das Wasser bis fast an die Deichkrone reicht
⟶ Nachweis: Krempermarsch
Allgemeine Anwendung
ℹ in der Bedeutung „Tau", „Leine" (s. o.):
💬 dat Boot drifft an'n langen Bott
💬 mehr Bott utschicken (utsteeken, vörsteeken)
💬 mehr Bott geben
Hochdeutsch: Angelschnur
⟶ Nachweis: Altona
ℹ Besonders:
Hochdeutsch: die Leine, das Garn, das die Kinder beim Drachen-fliegen-lassen (siehe Draken) gebrauchen
⟶ Nachweis: Dithmarschen
⟶ Nachweis: Elbmarschen
⟶ Nachweis: Südholstein
⟶ Nachweis: Insel Fehmarn
ℹ Das Bott wird in 8-förmigen Windungen um einen daumendicken Knüppel gewunden:
💬 dat Bott utfieren (fieren laten)
Hochdeutsch: das Garn ablaufen lassen
⟶ Nachweis: Altona
💬 musst mehr Bott utgeben
ℹ damit der Drachen höher steigt
💬 Bott schicken
⟶ Nachweis: Wilstermarsch
⟶ Nachweis: Geest der alten Herrschaft Pinneberg
⟶ Nachweis: Wandsbek
ℹ dasselbe wie:
💬 Apostel schicken
siehe: Bott
💬 Bott lopen
ℹ ein Junge schlägt den Arm über das Bott, an dem der Drachen von einem andern Jungen gehalten wird, und läuft mit dem Bott unter der Achselhöhle dem Drachen entgegen, sodaß dieser zur Erde gezogen wird
Übersetzung/Bedeutung 2
Alternativen
alternative Form/Schreibweise: Baad
⟶ Nachweis: Dithmarschen
Jahresangabe: 1840
⟶ Nachweis: Herzogtum Lauenburg
siehe: Baad
alternative Form/Schreibweise: Baad
💬 to Baad stahn
siehe: Baad
Geschlecht: n
Geschlecht: m
Hochdeutsch: Gebot
ℹ zum Verbum beden
Übersetzung/Bedeutung 2.1
Allgemeine Anwendung
💬 op sien egen Bann un Bott
Hochdeutsch: aus eigener Macht
siehe: Bann
ℹ Noch allgemein bekannt in der Verbindung:
💬 Bott schicken (stürn - Dtm. Rdsbg.; seltener bringen, geben)
Hochdeutsch: durch einen Boten benachrichtigen
ℹ um jemand zu einer Dienstleistung zu beordern oder zu einer Veranstaltung einzuladen
💬 de Buurvaagt hett Bott schickt to Meenmarken
siehe: meendwarken
ℹ d. h. die Bauern oder ihre Dienstboten sollen sich zu Hand- und Spanndiensten für Gemeindearbeiten (Wegebau usw.) einstellen oder ...
💬 to Sneeschüffeln
ℹ ... zum Reinigen der Wege vom Schnee
siehe: Sneeschüffelbott
ℹ das „Aufgebot" der an diesen Arbeiten beteiligten Leute heißt dann auch Bott, ebenso „das Aufgebot der geladenen Gäste" (siehe Gastebott, Liekbott)
ℹ Soll die Ansage rückgängig gemacht werden, so wird Opbott oder Afbott geschickt
ℹ Der Liekfolgbeeder darf, wenn er seinen Auftrag ausgeführt hat, nicht adüs sagen; er würde dadurch gleichsam:
💬 dat Bott wedder mit torüch nehmen
⟶ Nachweis: Angeln
💬 man bruukt dat Unglück keen Bott to schicken
ℹ es kommt von selbst
⟶ Nachweis: Hü
💬 he is vör't Bott sitten bleeben
Hochdeutsch: ist nicht eingeladen worden
⟶ Nachweis: Schwansen
⟶ Nachweis: Angeln
💬 he hett Bott kreegen (dor is Bott kamen), sien Vadder is dood bleeben
💬 ... dat Swien schall afleewert warrn
Hochdeutsch: mündliche oder schriftliche Nachricht
💬 ik dörf doch sach mien Speck eten, ahn di erst Bott to geben
Hochdeutsch: ohne dich um Erlaubnis zu fragen
⟶ Nachweis: Schwansen
Übersetzung/Bedeutung 2.2
Hochdeutsch: Gebot
ℹ bei Versteigerungen, Verkäufen, Verdingungen u. dgl.
Allgemeine Anwendung
💬 doo (maak) mal'n Bott
Hochdeutsch: biete mal einen Preis
💬 dat is doch wol en Bott weert
ℹ auch in übertragener Bedeutung:
Hochdeutsch: das ist doch der Rede wert
💬 he hett dat eerst Bott daan
ℹ auch:
Hochdeutsch: er hat es eingeschätzt
⟶ Nachweis: Norderdithmarschen
💬 twee an'n (um't - Bredst.) Bott
ℹ wenn zwei dasselbe Gebot gemacht haben
⟶ Nachweis: Dithmarschen
⟶ Nachweis: Krempermarsch
⟶ Nachweis: Barmst
💬 se hett twee an'n Bott
Hochdeutsch: zwei Anträge zu gleicher Zeit
💬 all Mann an'n Bott
ℹ wenn sich mehrere gleichzeitig um eine Arbeit bemühen
⟶ Nachweis: Norderdithmarschen
💬 dat is'n Bott
Hochdeutsch: das Gebot läßt sich hören
ℹ auch beim Kartenspiel
⟶ Nachweis: Fürstentum Lübeck
💬 he hett dat letzte (höchste, gröttste) Bott afgeben
💬 dat Bott weer nich afprobeert
Hochdeutsch: anerkannt
⟶ Nachweis: Kaltenkirchen und Umgebung
Allgemeine Anwendung
ℹ Wird das Gebot anerkannt, so sagt man:
💬 dat letzte Bott gellt
💬 du büst (bliffst - Schlesw.) an'n Bott
⟶ Nachweis: Süderdithmarschen
💬 du musst Bott stahn
⟶ Nachweis: Süderdithmarschen
⟶ Nachweis: Wilstermarsch
💬 ik hool mi an dien Bott
Allgemeine Anwendung
💬 up den Bott kamen
Hochdeutsch: zur Versteigerung kommen
Hochdeutsch: versteigert werden
⟶ Nachweis: Segeberg und Umgebung
⟶ Nachweis: Stadt Neustadt und Umgebung
⟶ Nachweis: Probstei
💬 up't Bott bringen
Hochdeutsch: versteigern lassen
⟶ Nachweis: alte Grafschaft Rantzau
💬 to Bott stahn
Hochdeutsch: feil stehen
💬 ik hool mien Bott
Hochdeutsch: behalte mir das Vorkaufsrecht vor
⟶ Nachweis: Barmst
💬 för so'n lütt Bott verköp ik den Ossen ni
Hochdeutsch: wenn du mir so wenig bietest
💬 den mindesten Both thun
Hochdeutsch: den kleinsten Kostenanschlag machen
ℹ bei einer Ausschreibung von Arbeiten
⟶ Nachweis: Holstein
Jahresangabe: 1792
💬 dor weer mehr Angebot as Bott
Hochdeutsch: das Angebot war stärker als die Nachfrage
⟶ Nachweis: Holstein
Jahresangabe: 1876
Zusammensetzung
siehe: Öwerbott
Übersetzung/Bedeutung 2.3
Allgemeine Anwendung
ℹ Redensart:
💬 all Bott helpt
ℹ auch:
💬 alle, jede, alle gude Bott helpt
⟶ Nachweis: Schwabst
⟶ Nachweis: Eiderstedt
💬 Allermanns, Allmanns Bott helpt
ℹ Allbott wird oft als EIN Wort verstanden
ℹ Hier bedeutet Bott:
Hochdeutsch: Vorteil
siehe: Bate
ℹ ... wird aber im Volksmund oft mit [Bott
Hochdeutsch: jeder kleine Vorteil muß wahrgenommen werden
Hochdeutsch: viele Wenig machen ein Viel
ℹ oft ironisch von einer Hilfe, die nicht viel verschlägt, im Sinne von:
Hochdeutsch: ein Tropfen auf den heißen Stein
ℹ ... und dann mit Zusätzen:
💬 ... sä de Mügg (Mück, sä Michel) un piss (meeg)
💬 ... un speeg in de Elv (in den Rhein - Kh. Ratzebg.; Rhien - Ndtm.; in de Eider - Rdsbg.; Hever - Hus. 1842; Nordsee - Eid.; int Meer - Eid. Stap.; Haff - Hus.; Water - Plön)
⟶ Nachweis: Dithmarschen
ℹ oder:
💬 ... sä Metj Hast (Mars Hass - Rdsbg.) un söp en Neesdrüppel vör Döst
⟶ Nachweis: Holstein
Jahresangabe: 1800
Quelle: Sch. 2, 130
⟶ Nachweis: Hohenaspe
ℹ oder:
💬 ... sä de Deev, do stohl he en Dreeling
⟶ Nachweis: Süderdithmarschen
Jahresangabe: 1885
Allgemeine Anwendung
ℹ Auch scherzhaft, wenn ein Eimer Wasser umgestoßen wird:
💬 nu gifft't hoch Water, all Bott helpt, seggt de Mügg, do piss se in de Elv
Übersetzung/Bedeutung 3
Geschlecht: m
Hochdeutsch: großer Stiefel
Allgemeine Anwendung
💬 heßt dien Botten (Kommißbotten) all wienert?
ℹ Soldatensprache
Wort in anderer Sprache
Fremdsprachig: franz
Landessprache: botte