Suche im Schleswig-Holsteinischen Wörterbuch

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1 Ergebnis:

blieben

Fundstelle: Band 1 (A-E), Spalte 386
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'blieben' bei SASS nachschlagen

Alternativen


alternative Form/Schreibweise: bliewen


alternative Form/Schreibweise: bliefen

⟶ Nachweis: Glückst

Jahresangabe: 1755


Wortart: st. v

Hochdeutsch: bleiben

Erläuterung


ℹ Praesens:

💬 ik blief, du bliffst, he/se/dat blifft, ), wi blieft/bliem


ℹ Präsens:

💬 du blüffst, he/se/dat blüfft

⟶ Nachweis: Dithmarschen

Jahresangabe: 1850

Quelle: Groth 1, 230. 2, 52. 77. 3, 152


ℹ Praetäritum

💬 ik bleev, wi blewen


ℹ Partizip

💬 blewen


ℹ Der Gebrauch stimmt in den meisten Fällen mit dem Hd. überein

Allgemeine Anwendung


💬 bliev man noch'n beeten, wi kaamt so jung ni wedder tosamen

ℹ häufige Aufforderung zum Weiterkneipen


💬 ik will ni blieben un mien Herr will mi ni beholen, mi sall mal verlangen, wo't aflöppt, sä de Jung


💬 bliev mi vun Wagen, vun de Döör!


💬 bliev dorvun af, dor mank ut!


💬 bliev up'n rechten Weg, denn slaat di de Horn nich in de Ogen

⟶ Nachweis: Ostholstein

Jahresangabe: 1850


💬 bliev an de Eer, denn fällst ni vun Böhn


Erläuterung

ℹ In Hexenprozeßakten spielt ein schwarzer Ziegenbock, namens Bliefdornicht eine Rolle. Spruch:


💬 de ni schrifft, de ni blifft

Hochdeutsch: wer nicht sorgfältig Buch führt, kann nicht bestehen

Quelle: Sch. 4, 71


ℹ jetzt meist positiv:

💬 de dor schrifft, de blifft

Hochdeutsch: Ordnung erhält das Haus

⟶ Nachweis: Dänischer Wohld


Allgemeine Anwendung


💬 man mag em waschen oder riewen, so as he is, will he wull blieben

⟶ Nachweis: Holstein

Jahresangabe: 1840


💬 Buur (Kröger) warm kann jedereen, awer Buur (Kröger) blieben is ni so licht


💬 dat is so un dat blift so, un wenn't ümdreihst, is't noch so

ℹ Zusatz:

💬 ... bloot de anner Sied kümmt denn na baben


💬 de Deern blifft noch vor Klaas Bock

Hochdeutsch: bleibt noch sitzen

⟶ Nachweis: Schwansen


💬 dat blifft in de Fründschop


💬 dor bliev man bi!

Hochdeutsch: so fahre nur fort


💬 dat segg ik un dor bliev ik bi


💬 he blifft dor bi as de Haas bi't Nest

⟶ Nachweis: Holstein

Jahresangabe: 1840


💬 ik harr bi de Soort blieben schullt un nich een Hund ut jeder Dörp

Hochdeutsch: ich hätte bei einer bestimmten Sorte Obst bleiben sollen und nicht so verschiedene Arten pflanzen sollen

⟶ Nachweis: Bredstedt


💬 de Tööt is bleewen

Hochdeutsch: die Stute ist trächtig geworden


💬 de Koh is ni blewen

💬 ... will ni blieben

Hochdeutsch: wird trotz mehrfachen Belegens nicht trächtig

⟶ Nachweis: Wilstermarsch


ℹ Von Schiffern und Schiffen häufig ohne jeden Zusatz:

💬 he (dat Schipp) is blewen

Hochdeutsch: untergegangen


💬 he is bi Vagelsand blewen

Hochdeutsch: ist im Kartenspiel beet geworden

⟶ Nachweis: Wilstermarsch


Allgemeine Anwendung

💬 he is dood blewen

Hochdeutsch: gestorben

ℹ in dieser häufigen Wendung empfindet man einen leisen Übergang zu der Bedeutung „werden", die blive im Dänischen hat und die daher noch ein Kennzeichen der Angler Volkssprache ist:


💬 he bleev dull

Hochdeutsch: wurde zornig


💬 ik bleef flau

Hochdeutsch: bekam einen Ohnmachtsanfall


💬 fröher sünd wi dänsch west, nu sünd wi Dütsche bleeben


ℹ auch in der Passivumschreibung:

💬 ik heff sun Wehdaag, as wenn ik bleev mit Nadeln prickelt

⟶ Nachweis: Maasbüll


Allgemeine Anwendung

ℹ Mit Adverb bi und dem Infinitiv mit to dient blieben zur Bezeichnung des dauernden Zustandes (durative Aktionsart):


💬 he blifft bi to schriewen

siehe: bi


ℹ Über die Verbindung:

💬 he blifft besitten

siehe: be-


siehe: afblieben

siehe: biblieben

siehe: nablieben