Suche im Schleswig-Holsteinischen Wörterbuch

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Im Schleswig-Holsteinischen Wörterbuch suchen:



1 Ergebnis:

an

Fundstelle: Band 1 (A-E), Spalte 114
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'an' bei SASS nachschlagen

Hochdeutsch: an

Übersetzung/Bedeutung 1

Wortart: Adverb

Allgemeine Anwendung


💬 dat Licht is an


💬 du büst an

Hochdeutsch: an der Reihe

ℹ beim Kinderspiel um zu bezeichnen, wer beim Tickspiel laufen oder beim Versteckspiel suchen soll


💬 wat gifft to eten? Fottjens mit Büx an


💬 he is leeg an

Hochdeutsch: schlecht dran


💬 he is mit em an (üm de Koh)

Hochdeutsch: verhandelt, bespricht sich mit ihm


💬 ik mutt mal mit em an um dat Geld

Hochdeutsch: ihn darum angehen


💬 he is groot an bi'n Herrn

Hochdeutsch: gut angeschrieben

⟶ Nachweis: Wilstermarsch


💬 se hett en fine Hoot an

⟶ Nachweis: Stadt Flensburg mit nächster Umgebung


Allgemeine Anwendung


💬 dor is doch noch mal wat an

Hochdeutsch: verschlägt etwas


💬 dor is nix an

Hochdeutsch: nichts dran


💬 an de Deern is ni veel an

Hochdeutsch: taugt nichts


Allgemeine Anwendung

ℹ Häufig in Vbdg. mit anderen Adverbien:


💬 af und an

ℹ Variante (gesprochen):

💬 af un dan

Hochdeutsch: von Zeit zu Zeit

siehe: af


💬 se hett nix üm un an

Hochdeutsch: ist dürftig (leicht) gekleidet


💬 takel de Deern doch ni so veel üm un an

Hochdeutsch: zieh sie nicht so warm an

ℹ ... oder:

Hochdeutsch: putz sie nicht so heraus


💬 se hett wat üm un an

Hochdeutsch: ist wohlhabend


💬 dat is all, wat he up un an hett

Hochdeutsch: seine ganze Habe

⟶ Nachweis: Holstein

Jahresangabe: 1805


💬 he weet ni üm un ni an

Hochdeutsch: weiß nicht aus und ein

⟶ Nachweis: Wilstermarsch


💬 wer schall ut un an?

Hochdeutsch: wer ist am Ausspiel

⟶ Nachweis: Eiderstedt


💬 dor is allens apen un an

Hochdeutsch: unverschlossen

Hochdeutsch: uneingefriedigt

ℹ von Feldern

⟶ Nachweis: Hü


ℹ Beim Marmelspiel liegen die Kugeln ...

💬 an un an

ℹ ... wenn ihr Zwischenraum mit der Hand gespannt werden kann

⟶ Nachweis: Geest der alten Herrschaft Pinneberg


Allgemeine Anwendung

ℹ Füllend steht an nach Zielangaben mit to:


💬 he güng to Water an

💬 de Gös flogen to Straat an

💬 de Ossen lepen to Busch un Brook an


💬 kumm du mi man eerst to Kaat an

Hochdeutsch: komm du mir nur nach Hause!

⟶ Nachweis: Dithmarschen

⟶ Nachweis: Fürstentum Lübeck

⟶ Nachweis: Ostholstein


Übersetzung/Bedeutung 2

Wortart: praep

Allgemeine Anwendung


💬 an ein, dat is'n Dän

ℹ Zuruf bei Schlägereien

⟶ Nachweis: Hü


💬 kümmst du endli wedder an't Huus?


💬 se sitt dor dicht an dicht


💬 sett di an en Stohl

⟶ Nachweis: Angeln


💬 he is ni fast an de Graden

Hochdeutsch: kränklich


💬 dat warrst an mi nich los

Hochdeutsch: das glaube ich dir nicht


💬 he is'n Fründ, 'n Vetter an mi

ℹ ... auch:

💬 he frünnt an mi

Hochdeutsch: ist mit mir verwandt

💬 se wer do noch Bruut an mi


💬 ik wull em mal an't Woort

Hochdeutsch: mit ihm sprechen

⟶ Nachweis: Fürstentum Lübeck


💬 he is an't Graben

Hochdeutsch: mit Graben beschäftigt


💬 Petrus is ant Keegeln

Hochdeutsch: es donnert


💬 he is an'e Beetern

Hochdeutsch: in der Besserung


💬 ik kann den Rietsticken ni an Gang kriegen

⟶ Nachweis: Wilstermarsch


Allgemeine Anwendung


💬 he is an'e Kant sösti

Hochdeutsch: gegen 60


ℹ techn. (Seemannsspr.):

💬 an de Wind

💬 he is an de Krüz seegeln

siehe: seegeln


💬 pe an pe

ℹ Verdrehung von peu à peu

⟶ Nachweis: Geest der alten Herrschaft Pinneberg


💬 en Not ant Been

ℹ verdreht aus Notabene

⟶ Nachweis: Holstein

Jahresangabe: 1800


Übersetzung/Bedeutung 3

Übersetzung/Bedeutung 3.1

ℹ als Vorsilbe (Präfix) in Zssetzungen mit Verben, sehr häufig, stets mit Präfixbetonung und unfest (trennbar), doch siehe anbeden und ansehn

Übersetzung/Bedeutung 3.1.1

ℹ zur Bezeichnung der Richtung auf ein Ziel, z. B.:

siehe: anbinnen

siehe: anblaffen

siehe: anblasen

siehe: andoon

siehe: anhechen

siehe: anjappen

siehe: anrecken

siehe: anrögen

siehe: anseggen

siehe: ansetten

siehe: anstrieken

siehe: anteen

Übersetzung/Bedeutung 3.1.2

ℹ um den Eintritt eines Zustandes oder den Beginn einer Tätigkeit zu bezeichnen (inchoativ), z. B.:

siehe: anbieten

Verweise

siehe: anböten

ℹ Feuer

siehe: anbrennen

siehe: andauen

siehe: anfengen

siehe: anfohren

siehe: angasseln

Verweise

siehe: angeeben

ℹ Karten

Verweise

siehe: anglösen

ℹ eine Pfeife

siehe: angnabbeln

Verweise

siehe: anhaun

ℹ das Korn

siehe: anscheten

siehe: ansmieten

siehe: ansmöken

siehe: ansnieden

siehe: anspaken

siehe: anspitten

siehe: anweelen

Übersetzung/Bedeutung 3.1.3

ℹ häufig mit reflexivem Dativ und Akkusativobjekt een in der Bdtg.:

Hochdeutsch: sich einen (Rausch) antrinken

ℹ ... z. B.:

💬 sik een ...

siehe: andudeln

siehe: andusseln

siehe: ankrögern

siehe: anküseln

siehe: anpeseln

siehe: anpicheln

siehe: anpiepen

siehe: ansöögen

siehe: ansöölen

siehe: ansudeln

siehe: ansupen

siehe: answiemeln

siehe: anteutern

siehe: antuten

siehe: antüdern

siehe: antügen

Übersetzung/Bedeutung 3.1.4

ℹ zuweilen um des volleren Klanges willen ohne wesentl. Unterschied vom Simplex:


siehe: anahnen

siehe: andenken

siehe: anheegen


ℹ Regelmäßig steht das Kompositum statt des einfachen Verbs, wenn der Infinitiv zur Bezeichnung einer im Gange befindlichen Bewegung mit kommen verbunden wird:

💬 he keem angahn, anlopen

ℹ ... nicht gahn, lopen


ℹ ... zuweilen noch mit Einfügung von to:

💬 he keem antogahn

💬 se kümmt dor antoslöpen


ℹ Seltener steht nach hd. Weise statt des Infinitivs das Partizip:

💬 se kaamt anhacht

💬 he keem aniest

ℹ in schlechtem städtischen Platt neuerdings auch angeiest


Erläuterung

ℹ Die ausgedrückte Bewegung kann von jeder Art sein, z. B.:

siehe: anbreeken

siehe: anbullern

siehe: andammeln

siehe: andingeln

siehe: andrawen

siehe: andrieseln

siehe: andwalen

siehe: andudeln

siehe: andunsen

Verweise

siehe: anhachen

ℹ atemlos

siehe: aniesen

Verweise

siehe: anklabastern

ℹ polternd

siehe: anpostolen

siehe: anpuddeln

siehe: anpultern

siehe: anrönnen

siehe: ansabeleren

siehe: anschechtern

siehe: anslarren

siehe: ansliekern

siehe: anslöpen

siehe: ansneekeln

siehe: ansnuben

Verweise

siehe: anspleddern

ℹ von Pferden

siehe: anstaken

siehe: anstapsen

siehe: ansteebeln

Verweise

siehe: anströpen

ℹ vom Hund

siehe: antruffen

siehe: anwöhlen

ℹ Zuweilen gehen auch andere als Verba der Bewegung diese Verbindung ein:


💬 he keem bi mi anroorn

Hochdeutsch: kam weinend zu mir


💬 de Dood kümmt ni anfiedeln

Hochdeutsch: kommt nicht mit Musik


💬 he kümmt dormit anböörn

Hochdeutsch: kommt damit getragen


💬 de lütt Katt keem antomauen


Übersetzung/Bedeutung 3.2

ℹ als Vorsilbe (Präfix) in Zssetzungen mit Substantiven, fast nur wenn Beziehung zu einem Verbum vorhanden ist, z. B.:

siehe: Anbeet

siehe: Anbott

siehe: Andeel

siehe: Anfall

siehe: Anfang

siehe: Angang

siehe: Anloop

siehe: Anslag

siehe: Antog

siehe: Anwaß

ℹ selten anders:

siehe: Anbarg

siehe: Anpart

Übersetzung/Bedeutung 3.3

ℹ als Vorsilbe (Präfix) in Zssetzungen mit Adjektiven, die in Beziehung zu Verben stehen, wie:

siehe: angreepsch

siehe: anpeeksch

siehe: ansleegsch

siehe: anwarsch

Übersetzung/Bedeutung 4

ℹ als Nachsilbe (Suffix):

siehe: achteran

Verweise

siehe: babenan

Hochdeutsch: obenan

Verweise

siehe: blangan

Hochdeutsch: seitwärts

Verweise

siehe: bian

Hochdeutsch: nebenher

Verweise

siehe: vöran

Hochdeutsch: voran