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1 Ergebnis:

Bostdook

Fundstelle: Band 1 (A-E), Spalte 452
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(Link zur Universitätsbibliothek der Universität zu Kiel)

'Bostdook' bei SASS nachschlagen

Geschlecht: m

Geschlecht: n

Hochdeutsch: Brusttuch

Übersetzung/Bedeutung 1

Hochdeutsch: ein dreieckiges, meist wollenes Tuch

Erläuterung


ℹ ... das um den Hals geschlagen und kreuzweise über die Brust gelegt wird (bezw. hinten am Kreuz mit Bändern festgebunden wird); es entspricht der heutigen "Untertaille".


ℹ In Stellau (Kh.) war das Brusttuch aus gemustertem Kattun oder Damast und wurde unter dem Rump getragen

⟶ Nachweis: Stellau

Jahresangabe: 1850


ℹ Die Braut trug in der Prb. ein Brusttuch (auch Rump genannt) aus Drap d'or, Drap d'argent und silbernen Maljen, über die eine 7 Ellen lange Kette gezogen wurde

⟶ Nachweis: Probstei

Jahresangabe: 1819

siehe: Ackermann


ℹ Seit etwa 1870 wurde das Bostdook als einfaches gewebtes oder gestricktes Tuch über der Taille und unter dem Mantel getragen; es entsprach dann der heutigen „wollenen Weste" und hieß hd. „Seelwärmer

siehe: Bostliev


Übersetzung/Bedeutung 2

Hochdeutsch: ärmelloses Unterkleid der Männer

ℹ entsprechend der „Weste"

Erläuterung


ℹ Es war aus Baumwolle, Klamink (Gewebe aus Flachs u. Wollgarn), Sarste („Sarsche", ein leichter Wollenstoff) oder Beiderwand gearbeitet, vorn mit Parchen („Barchent") gefüttert, oft von roter Farbe. Beim Anziehen schlüpfte man mit dem Kopf und dem rechten Arm zugleich hinein; auf der linken Schulter wurde es zugeknöpft. Wenn es mit Ärmeln versehen war, hieß es Foderhemd

⟶ Nachweis: Eiderstedt


ℹ dieses wurde jedoch auch als besonderes Kleidungsstück über dem Brusttuch getragen, in Schw. von jungen Leuten beim Kirchgang

⟶ Nachweis: Schwansen

siehe: Liefen

siehe: Busseruntje


Allgemeine Anwendung


💬 du hesst je man'n half Bostdook an

ℹ ... sagte beim Ringen ein Bauer zu einem anderen, der eine Weste mit Rückenfutter trug

⟶ Nachweis: Ahrensbök


💬 he kann arig wat achter'n Bostddok steeken (geten)

Hochdeutsch: kann sehr viel essen (trinken)

siehe: Bost


💬 he is nich kauscher achter'n Bostdook

Hochdeutsch: ist brustkrank

⟶ Nachweis: Segeberg und Umgebung


💬 he is recht'n Bostdook

Hochdeutsch: ein hochmütiger Geck

⟶ Nachweis: Dithmarschen


Bostdook als Neckname

⟶ Nachweis: Stolpe b. Bornhöv


ℹ Jetzt bezeichnet man als Bostdook den schwarzen geblümten Latz, wie er noch vielfach auf dem Lande statt des weißen Vorhemdes getragen wird

siehe: Bost