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(Die Ausgabe ist noch nicht so formatiert, wie ich sie gerne haben möchte. Aber sie gibt einen Einblick darin, was hier demnächst hübsch aufbereitet zu sehen sein wird.)
Im Schleswig-Holsteinischen Wörterbuch suchen:
2 Ergebnisse:
Bost
Fundstelle: Band 1 (A-E), Spalte 451
Anzeige der Originalseite im Wörterbuch
(Link zur Universitätsbibliothek der Universität zu Kiel)
Geschlecht: f
Hochdeutsch: Borste
Hochdeutsch: Bürste
siehe: Böss
Bost
Fundstelle: Band 1 (A-E), Spalte 451
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Übersetzung/Bedeutung 1
Geschlecht: m
Hochdeutsch: Riß
Mehrzahlform
ℹ meist im plural gebraucht:
Mehrzahl: Bossen
Mehrzahl: Bussen
Mehrzahl: Brossen
⟶ Nachweis: Probstei
Mehrzahl: Barßen
⟶ Nachweis: Eiderstedt
Hochdeutsch: Bisse im Eis
ℹ ... wie sie bei sehr starkem Frost auftreten
Erläuterung
Allgemeine Anwendung
💬 dat Ies (de See) smitt Bossen
Hochdeutsch: die Eisfläche wird von Rissen zerklüftet
ℹ das deutet auf einen Witterungsumschlag
⟶ Nachweis: Dänischer Wohld
siehe: Kluft
siehe: Sprung
Erläuterung
ℹ Auch:
Hochdeutsch: die Risse in spröder Haut
ℹ ... die durch Frost entstehen, meist jedoch Hartbossen
ℹ Selten von:
Hochdeutsch: Rissen in irdenem Geschirr
⟶ Nachweis: Wilstermarsch
siehe: Spleet
siehe: Reet
Übersetzung/Bedeutung 2
Alternativen
alternative Form/Schreibweise: Borst
Quelle: Sch. 1, 137
alternative Form/Schreibweise: Boorst
⟶ Nachweis: Westschleswig
alternative Form/Schreibweise: Brost
⟶ Nachweis: Insel Pellworm
Mehrzahlform
Mehrzahl: Böst
Mehrzahl: Bosten
Mehrzahl: Bossen
⟶ Nachweis: Kaltenkirchen und Umgebung
Mehrzahl: Böste
Quelle: Sch. 1, 138
Geschlecht: f
Hochdeutsch: Brust
Übersetzung/Bedeutung 2.1
ℹ Vorderteil des Rumpfes vom Hals bis zum Magen
Allgemeine Anwendung
💬 he hett nich Buuk noch Bost
Hochdeutsch: ist mager
⟶ Nachweis: Dänischer Wohld
💬 dat is en Kerl vun Bost un Schullern
Hochdeutsch: sehr kräftig
⟶ Nachweis: Dithmarschen
💬 hoge Bost un keen Geld is'n grote Gnaad von Gott
ℹ vom Bettelstolzen
⟶ Nachweis: Holstein
Jahresangabe: 1840
💬 dat smögt (smöd't - Wm.) de Bost
Hochdeutsch: das labt, erfrischt
⟶ Nachweis: Ostholstein
💬 dat löser de Bost
Hochdeutsch: das erleichterte
Hochdeutsch: mir fiel ein Stein vom Herzen
⟶ Nachweis: Angeln
💬 en Soldat mutt stramm ut de Bost gahn
Hochdeutsch: muß mit „Brust heraus" gehen
⟶ Nachweis: Bargteheide und Umgebung
💬 hart Woort kann en Kerl vun de Bost holen
Hochdeutsch: mit einem schroffen Wort kann man sich die Menschen vom Leibe halten
⟶ Nachweis: Üters
💬 öwer de Bost spreken
Hochdeutsch: geziert (mit dem Gaumen-r) sprechen
⟶ Nachweis: Dithmarschen
⟶ Nachweis: Wilstermarsch
💬 he sloog (sett, nehm, trock, hau) sik tein Pannkohen to Bost
Hochdeutsch: führte sich zu Gemüte
Hochdeutsch: aß mit gutem Appetit
siehe: Bostdook
siehe: Bostknaken
💬 laat uns man een to Bost nehmen (tehn)
Hochdeutsch: einen genehmigen
Hochdeutsch: einen Kleinen trinken
💬 dat harrn wi nu erst mal to Bost
Hochdeutsch: das hätten wir gehabt
Hochdeutsch: damit sind wir fertig
ℹ eigentlich von Speise oder Trank, dann auch allgemein
Allgemeine Anwendung
💬 he smitt sik in de Bost
Hochdeutsch: er richtet sich stolz auf
ℹ besonders von einem Prahlhans, auch:
Hochdeutsch: er nimmt eine herausfordernde Haltung an
ℹ mit Zusätzen:
💬 ... as'n doden (naakten) Kiwitt
⟶ Nachweis: Holstein
Jahresangabe: 1842
💬 ... as uns Nawer sien Kuhnhahn
💬 ... as de Drecksdörper Bull
⟶ Nachweis: Holstein
Jahresangabe: 1840
💬 ... as so'n Daglöhnerfarken
⟶ Nachweis: Ratzebg
💬 .... as en magere Söög
⟶ Nachweis: Ratzebg
Allgemeine Anwendung
💬 he maakt sik en Bost
Hochdeutsch: tritt hochmütig auf
Hochdeutsch: bildet sich etwas ein
⟶ Nachweis: Probstei
Quelle: Sch. 1, 138
siehe: böstig
💬 he springt em vör de Bost
Hochdeutsch: geht ihm zu Leibe
Hochdeutsch: dringt auf ihn ein
ℹ beim Kartenspiel:
Hochdeutsch: er geht aufs Ganze
💬 kannst mi ni mal mit twee Grüschen vör de Bost springen?
Hochdeutsch: unter die Arme greifen
Hochdeutsch: aushelfen
💬 he hett dat op (vör - Ang. Hohn; in) de Bost
💬 he is drang op de Bost
⟶ Nachweis: Schwansen
Hochdeutsch: hat eine schwache Brust
Hochdeutsch: hat Atembeklemmungen
Hochdeutsch: ist stark erkältet
ℹ auch:
💬 sien Bost is op, höör mal, wo he hiemt
Hochdeutsch: röchelt
⟶ Nachweis: Itzehoe und Umgebung
siehe: Bostsük
💬 Asmus in de Bost
Hochdeutsch: Asthma
⟶ Nachweis: Bordesh+
ℹ Scherzfrage (Wortspiel):
💬 in wat van Brost wahnt keen Hart?
ℹ = in der Armbrust
⟶ Nachweis: Insel Pellworm
Allgemeine Anwendung
ℹ Bost als Bezeichnung für die die Brust umhüllende Kleidung:
siehe: Bossen
💬 he kreeg em in de Bost faat
Hochdeutsch: er packte ihn vorn am Rock- oder Hemdausschnitt
ℹ ... um ihm eine Standpauke zu halten oder ihn zu bändigen
siehe: Bostlatz
Allgemeine Anwendung
ℹ Bost heißt auch das „Vorhemd", sowohl das schwarze geblümte als auch besonders das modische weiße:
💬 he bunn sik en witte Bost vör
siehe: Bostdook
siehe: Bostlappen
siehe: Bostlatz
siehe: Vörblatt
Allgemeine Anwendung
ℹ Der oberhalb des „Knick" gelegene Teil der Buterdosserung des Deiches heißt Bost oder Böwerdiek
⟶ Nachweis: Eiderstedt
Übersetzung/Bedeutung 2.
Hochdeutsch: die Frauenbrust
Hochdeutsch: die Brüste
Allgemeine Anwendung
💬 se leggt dat Kind an de Bost
ℹ ... um es zu säugen
💬 dat Kind kriggt (de) Bost
Hochdeutsch: wird gesäugt
💬 se hett dat Kind ni mehr an de Bost
💬 ... hett dat vun de Bost nahmen
Hochdeutsch: sie hat das Kind entwöhnt
💬 se hett keen Suug mehr, ehr Bossen sind upgüsst
⟶ Nachweis: Börmerkoog
💬 se hett en slimme Bost
Hochdeutsch: entzündet
💬 en roge, sware Bost
Hochdeutsch: rauhe, schwere Brust
⟶ Nachweis: Wilstermarsch
Rätsel
💬 dor hangt'n paar Flaschen an de Wand ahn Nagel un ahn Band, dor is keen Jumfer un keen Mann, de dor nich ut drinken kann
ℹ = Frauenbrust
⟶ Nachweis: Reinfeld und Umgebung
Aberglaube
ℹ "wenn eine Frau eine rothe Brust hat, so nimm eine schwarze Katze, schneide sie in den Schwanz daß es Blut gibt, mit dieses Bluth schmiere die Brust damit"
⟶ Nachweis: Angeln
Jahresangabe: 1800
ℹ Die säugende Frau melkt ihre Muttermilch über dem Feuerherd aus, sodaß sie im Feuer verbrennt; dann bekommt sie keine kranken Brüste
⟶ Nachweis: Lütjenburg
siehe: aftellen
siehe: Bostschööt