Suche im Schleswig-Holsteinischen Wörterbuch

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1 Ergebnis:

Ackermann

Fundstelle: Band 1 (A-E), Spalte 40
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'Ackermann' bei SASS nachschlagen

Übersetzung/Bedeutung 1

Geschlecht: m

Hochdeutsch: Ackersmann

Hochdeutsch: Landmann

Hochdeutsch: Bauer

ℹ in eigentl. Bedeutung seit dem 17. Jh. erloschen

Spottreim

ℹ seit dem 17. Jh. erloschen, aber erhalten im Spottreim:

💬 en Ackermann en Plackermann, good is doch, de (wer) 'n Handwark kann, sä de Bessenbinner;

ℹ ... auch mit dem Schluß

💬 de as ik kann Bessen binnen, ward sien dägli Brood wull finnen

Knieschaukellied

ℹ seit dem 17. Jh. erloschen, erhalten im Knieschaukellied:

💬 denn kümmt de lütje Ackermann mit sien Peerd achteran

ℹ in Dtm. statt Ackermann: Geestbuur

⟶ Nachweis: Bredst

Kinderspiel

ℹ seit dem 17. Jh. erloschen, erhalten im Kinderspiel Stahball oder Ik melk Moders Koh (s. melken), wo es die Reihe der an die Wand geschriebenen Namen eröffnet:

💬 Ackermann, Bull usw

siehe: Aba.

Familienname

ℹ seit dem 17. Jh. erloschen, erhalten als Familienname: sprchw.

💬 Ackermann, de fackelt nich lang; Ackermann, wat seggst nu? Ackermann piepst noch?

Hochdeutsch: bist du noch vergnügt

ℹ In übertragener Bedeutung lebt das Wort weiter:

Übersetzung/Bedeutung 1.1

ℹ als Name für die Bachstelze

wissenschaftlicher Name: Motacilla

ℹ ... weil sie sich im Frühling auf dem Acker einstellt und hinter dem pflügenden Landmann her ihre Nahrung sucht; fast immer mit unterscheidendem Zusatz blau (Motacilla alba) und geel (M. flava) und dann zu einem Wort verschmolzen, namentl. bei der ersten Art:


💬 Blauackermann


alternative Form/Schreibweise: Blaagackermann

⟶ Nachweis: Segeberg und Umgebung

⟶ Nachweis: Ostholstein

⟶ Nachweis: Bordesh


ℹ und:

💬 Blaackermann

⟶ Nachweis: Schönkirchen

ℹ im ganzen Gebiet verbreitet (außer in Ang., wo Blauwippsteert s. u.).


ℹ Seltener:

💬 Geelackermann

⟶ Nachweis: Segeberg und Umgebung

⟶ Nachweis: Fürstentum Lübeck

⟶ Nachweis: Schönk

⟶ Nachweis: Plön


ℹ Andere Namen der Bachstelze:


💬 Wippsteert


💬 Wüppsteert


💬 Blauwippsteert

ℹ allg.


💬 Wischenwippsteert

ℹ gelbe Bachstelze

⟶ Nachweis: Plön


💬 Ploogwippsteert

⟶ Nachweis: Hohenwestedt und Umgebung


💬 Ploggsteert

⟶ Nachweis: Schenefeld und Umgebung


💬 Ploogsteert

⟶ Nachweis: Dithmarschen


💬 Blauploogsteert

⟶ Nachweis: Rendsburg und südliche Umgebung Bordesolm


💬 Blauwimpelstert

⟶ Nachweis: Angeln


💬 Quicksteert

alternative Form/Schreibweise: Queekstert

⟶ Nachweis: Rendsburg und südliche Umgebung Bordesolm

⟶ Nachweis: Insel Fehmarn

⟶ Nachweis: Stormarn

⟶ Nachweis: Herzogtum Lauenburg


💬 Blaubicker

alternative Form/Schreibweise: Geelbicker

⟶ Nachweis: Insel Pellworm


💬 Odbarploogdriewer

⟶ Nachweis: Süderdithmarschen

⟶ Nachweis: Wilstermarsch


💬 den Adebar sien Ploogdriewer

⟶ Nachweis: Hohenwestedt und Umgebung

⟶ Nachweis: Heikendf


Übersetzung/Bedeutung 1.2

ℹ Bezeichnung für eine Kopfbedeckung: gestrickte wollene (graue oder weiße) Zipfelmütze mit Troddel an der Spitze, früher von den Bauern in Mittelholst, (nam. im Amt Segeberg) viel getragen, jetzt seltener werdend; in anderer Form (ohne Zipfel, mit Knopf oder Klunker in der Mitte) noch jetzt als Knabentracht üblich

⟶ Nachweis: Rendsburg und südliche Umgebung Bordesolm

⟶ Nachweis: Segeberg und Umgebung

⟶ Nachweis: Ostholstein

ℹ In Henstedt (Kchsp. Kk.) wurde am Hochzeitsabend um Mitternacht der Frau die Haube, dem jungen Ehemann der Ackermann, die blaue Zipfelmütze aufgesetzt. e Verdeutlicht:

💬 Ackermannsmütz

alternative Form/Schreibweise: Ackermannskapp

⟶ Nachweis: Bornhöved

Übersetzung/Bedeutung 2

ℹ Verdrehung aus franz. agrement „Verzierung", „Zierat". Der Latz des Probsteier Brautkleides war von schwarzem Sammt mit agrémens (Ackermann) und silbernen Malljen

⟶ Nachweis: Probstei

Jahresangabe: 1813