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Im Schleswig-Holsteinischen Wörterbuch suchen:
1 Ergebnis:
Beest
Fundstelle: Band 1 (A-E), Spalte 269
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Übersetzung/Bedeutung 1
Alternativen
alternative Form/Schreibweise: Beist
⟶ Nachweis: Trittau und Umgebung
alternative Form/Schreibweise: Biest
ℹ vereinz
⟶ Nachweis: Mittelholstein
⟶ Nachweis: Dithmarschen
Jahresangabe: 1800
Mehrzahlform
Mehrzahl: Beest
⟶ Nachweis: Dithmarschen
⟶ Nachweis: Schleswig
Mehrzahl: Beester
⟶ Nachweis: Holstein
Mehrzahl: Beesters
⟶ Nachweis: Reinb
Jahresangabe: 18. Jh
Mehrzahl: Beesten
⟶ Nachweis: Böhr
Jahresangabe: 1706
⟶ Nachweis: Breklum
⟶ Nachweis: Dithmarschen
Geschlecht
Geschlecht: n
ℹ selten:
Geschlecht: m
Übersetzung/Bedeutung 1.1
Hochdeutsch: wildes Tier
Hochdeutsch: Tier, das durch sein Aussehen fremdartig wirkt und Schrecken einflößt
Wort in anderer Sprache
Allgemeine Anwendung
💬 jo, wa's dat vun Beest vun Rott!
💬 wat is dat för'n snaaksch Beest?
ℹ von Spinnen, Käfern u. dgl.
💬 dat laat man so scheten, seggt Greten, de Katt is uck'n Beest
Hochdeutsch: gib dich nur zufrieden
⟶ Nachweis: Insel Fehmarn
⟶ Nachweis: Bargteheide und Umgebung
ℹ Jetzt meist beschränkt auf das Hornvieh:
Hochdeutsch: Rind
Hochdeutsch: Kuh
Hochdeutsch: Ochse
💬 de Beest sünd opstunns guud in Pries
💬 Fleesch ziert en Beest
Hochdeutsch: Vollfleischigkeit verleiht einem Rind gutes Aussehen
ℹ auch auf Menschen angewandt
⟶ Nachweis: Wilstermarsch
ℹ Auf die Frage:
💬 wullt wat an de Snuut?
ℹ ... erfolgt die Antwort:
💬 Snuut hebbt Peer un Beest un du
⟶ Nachweis: Dithmarschen
💬 vun lüttj Gras wasst ok wol en groot Beest
Hochdeutsch: aus niedrigem Stande kann auch ein tüchtiger Mensch hervorgehen
⟶ Nachweis: Holstein
Jahresangabe: 1840
💬 da's beeter, dat de Beest dorna springt, as dat de Vageln dorna singt
Hochdeutsch: lieber etwas früher mit der Ernte beginnen, als warten, bis das überreife Korn aus den Ähren fällt
⟶ Nachweis: Norderdithmarschen
ℹ Die Melkerinnen rufen der Kuh, die zum Melken nicht stehen will, in singendem Tone zu:
💬 Ö-ha, kaam her! Koh is ok'n Beest
⟶ Nachweis: Segeberg und Umgebung
ℹ Der Dorfhirte hatte nach Viehzahl freie Kost bei allen Besitzern; auf je 3 Stück Vieh fielen 3 Tagesmahlzeiten (morgens, mittags, abends); man sagte:
💬 he fritt jeden Dag dree Beester op
⟶ Nachweis: Insel Fehmarn
Jahresangabe: 1832
ℹ Gegen Aufblähung beim Rinde:
💬 Christus is erhangen, dat Beest hett sik verfangen, Christus ward dat Verfangen los, dormit still ik dat Beest dat Verfangen blooß
⟶ Nachweis: Gegend von Lüb
💬 Hans vun de Geest kann freien as'n Beest, kriggt tein (hunnert, düsend) Daler Lohn,mag doch nix doon (kann supen as'n Peerd un is doch nix weert - Kollm)
ℹ Spottreim auf die Arbeiter von der Geest
⟶ Nachweis: Elbmarschen
ℹ Zu Weihnachten wurden aus Semmelteig Schlachttiere (Beester) gebacken, die von den Kindern geschlachtet und verspeist wurden
Zusammensetzungen
Übersetzung/Bedeutung 1.2
ℹ fehlt im Wörterbuch
Übersetzung/Bedeutung 1.3
ℹ Grobe Schelte, oft auch als Ausdruck widerwilliger Anerkennung, bes. auf Menschen und Tiere bezogen, seltener auf leblose Gegenstände
siehe: Aas
siehe: Bengel
siehe: Schiet
Allgemeine Anwendung
💬 dat Beest vun Katt hett all de Melk utslappt
💬 dat Beest vun Braddjer („Granate") hett den Ünnerstand in Gruus un Muus haut, wat wullt du ol Beest!
💬 dat is en Beest vun Kerl
💬 ein viehischer, roher Mensch
💬 he is en dumme Beest
Hochdeutsch: ein dummer Kerl
⟶ Nachweis: Angeln
💬 se is en ganse Beest bi de Borrer
Hochdeutsch: ein Klatschweib
⟶ Nachweis: Angeln
siehe: Baas
siehe: beestig
💬 du büst en Beest in de Bottermelk, du schittst dorin un seggst, se is suur
⟶ Nachweis: Fürstentum Lübeck
💬 de Buur is'n Beest, un wenn he ok bet Middag slöppt
⟶ Nachweis: Heikendf
⟶ Nachweis: Westensee
💬 Buur is'n Buur, is en Beest vun Natur, wenn'n Buur un Bull in'n Wisch sünd, denn gaht dor twee Beester
⟶ Nachweis: Ostholstein
💬 twölf Buurn un een Oss sünd dörtein Beester
⟶ Nachweis: Holstein
💬 de Bull (Ewer), de Buur (oder: de Buur, de Oss) un de Preester sünd dree grote (de dree gröttsten, all dree) Beester
siehe: Aas
ℹ Zusammensetzung:
siehe: Aasbeest
Übersetzung/Bedeutung 2
Alternativen
alternative Form/Schreibweise: Büst
⟶ Nachweis: Dithmarschen
⟶ Nachweis: Todenbüttel
⟶ Nachweis: alte Hohnerharde
⟶ Nachweis: Westschleswig
alternative Form/Schreibweise: Bust
⟶ Nachweis: Stadt Husum mit Umgebung
Geschlecht: f
Übersetzung/Bedeutung 2.1
Hochdeutsch: Biestmilch
Hochdeutsch: Kolostrummilch
ℹ die Milch der Kuh in den ersten Tagen nach dem Kalben, meist in Vbdg. mit Beestmelk gebraucht
siehe: Beesch,elk
siehe: Roogmelk
ℹ Die Beestmelk wird wegen ihres starken Eiweißgehaltes zum Anrühren von Mehlspeisen (Beestpannkoken, Büstmehlbütel) und zum Gasseln des Brotes gebraucht (siehe backen); der mit Beestmelk gefeudelte Bußboden erhält einen bohnerwachsartigen Glanz. Früher wurde die Beestmelk in geronnenem Zustande als koold oder warm Beestmelk gegessen; jetzt gilt sie wegen ihres herben Geschmacks für ungenießbar
ℹ Die aus einer Mischung von Beestmelk und anderer Milch hergestellte Butter Büstbotter (Eid.), (siehe Beestbotter) zeichnet sich durch tiefgelbe Barbe aus, hält sich aber nicht lange.
ℹ Die Beestmelk wird auch der Kuh zum Trinken gegeben, damit die Nachgeburt leichter abgeht („denn ward se lichter rein"), oder dem neugeborenen Kalbe, weil sie das Pech aus dem Darm schafft. Kälber, die gemästet (ansett) werden sollen, bekommen Beestmelk zu saufen
Übersetzung/Bedeutung 2.2
Hochdeutsch: Milchfieber
Allgemeine Anwendung
💬 de Koh liggt in de Beest
⟶ Nachweis: Eiderstedt
Jahresangabe: 1800
Quelle: Sch. 1, 85
⟶ Nachweis: Wilstermarsch
💬 De Koh is in de Beest fullen
💬 De Koh is de Beest in de Been trocken
⟶ Nachweis: Dithmarschen
Hochdeutsch: hat Milchfieber
ℹ Die Beest tritt ein, wenn die Kühe nicht gleich nach dem Kalben gemolken werden; sie kann einen Schlagfluß zur Foige haben