Suche im Schleswig-Holsteinischen Wörterbuch

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Im Schleswig-Holsteinischen Wörterbuch suchen:



1 Ergebnis:

Aas

Fundstelle: Band 1 (A-E), Spalte 8
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(Link zur Universitätsbibliothek der Universität zu Kiel)

'Aas' bei SASS nachschlagen

Hochdeutsch: Aas

Mehrzahlform


💬 Ös


💬 Äs

⟶ Nachweis: Dithmarschen

⟶ Nachweis: Kaltenkirchen und Umgebung


💬 Öster


💬 Östers

Geschlecht: neutr.

ℹ auf Personen angewendet auch masc.


Übersetzung/Bedeutung 1

ℹ toter Tier- oder Menschenkörper

Allgemeine Anwendung

💬 he stinkt as'n Aas

Redewendung

💬 da's'n slechten Hund, de bi't Aas liggt un fritt nich dorvun

⟶ Nachweis: Ostholstein

Synonym

ℹ Nachahmung der Rabensprache:

💬 ik weet en Aas (hier is Aas), ik weet en Aas; woneem? woneem? achtern Barg! Is he fett? is he fett? Huut un Knaken oder nix op, nix op! puul af, puul af!

ℹ Varianten Heim. 18, 203.)

Synonym

💬 Stück Aas Stück Aas woneemb? woneemb? Süh dor, süh dor, puuk af, puuk af

⟶ Nachweis: Herzogtum Lauenburg

Redewendung

💬 dat is keen afsunnerli Aas, wo de Krei op hackt

⟶ Nachweis: Holst. (1840)

Redewendung

💬 de den Wulf en Baden schickt, kriggt en Aas trüch

⟶ Nachweis: Holst. (1840)

Synonym

💬 dor is mehr Hund as Aas

⟶ Nachweis: Eckernförde

Redewendung

💬 en Aas fritt ni vun anner Aas

⟶ Nachweis: Dithmarschen

ℹ Wortspiel mit 2.

Synonym

💬 keen slimmer Aas as vun Minschen

⟶ Nachweis: Holst. (1840)

Synonym

ℹ Früher auch vom Fleisch lebender Tiere:

💬 dat Perd hett veel Aas

Hochdeutsch: ist wohlgenährt

Jahresangabe: 18. Jh

Ortschaft

ℹ Als Bestimmungswort in Orts- und Flurnamen:


Orts-/Flurname: Aasacker

⟶ Nachweis: Schindanger außerhalb des Dorfes Bohnert Schw


Orts-/Flurname: Aaskuhl

⟶ Nachweis: bei Breil und St. Annen (Ndtm.), wo man bei einer Viehseuche das Vieh begraben hat (1795), desgl. bei Großschretstaken (Lbg.) und Kümpel (Storm.)


Orts-/Flurname: Aasmoor

⟶ Nachweis: Nübbel b. Rdsbg


Orts-/Flurname: Aastwiete

⟶ Nachweis: Straßenname in Wedel


Orts-/Flurname: Aasstück(en)

⟶ Nachweis: bei Schloß Breitenburg (Itz.), wo die bei der Belagerung durch Wallenstein niedergemetzelten Soldaten begraben sein sollen


ℹ Nicht dazu gehören werden dagegen:

siehe: Asch (3)


Orts-/Flurname: Asbrook

⟶ Nachweis: Holzung bei Kudensee, Koppel bei Thaden (Rdsbg.), b. Westerrönfeld (Rdsbg.)


Orts-/Flurname: Asfleth

⟶ Nachweis: vergangenes Dorf bei Kollmar (Has.)


Orts-/Flurname: Aasbüttel

⟶ Nachweis: Dorf im Kchsp. Horst (Kremp.)


Orts-/Flurname: Aasholt

⟶ Nachweis: Teich bei Niendorf (Pbg.)


Orts-/Flurname: Aassee

⟶ Nachweis: bei Ludwigsburg (Schw.)


Übersetzung/Bedeutung 2

ℹ Häufig als Bezeichnung für lebende Tiere

💬 he is ni good to Swienhöden, de Ös (Öster) loopt em mank de Been dör

ℹ von O-beinigen gesagt

Übersetzung/Bedeutung 3

ℹ Schelte für Menschen, in mannigfachen Abstufungen, stark verächtlich, aber auch gutmütig tadelnd, scherzhaft, ja widerwillig anerkennend:

Allgemeine Anwendung

💬 sun falsches Aas

Hochdeutsch: hinterlistig

Allgemeine Anwendung

💬 du dummes, fules, malles, verrücktes Aas

Allgemeine Anwendung

💬 dat Aas is mi to klook

Redewendung

💬 de Aas de kann de Koh dat Kalf afsnacken

Hochdeutsch: schlau, gewandt

Redewendung

💬 du Aas, du Beest, du Boddermelksleef, ik müch, dat du Aas in Graben leegst

⟶ Nachweis: Kisdorf


ℹ Bei Zusammensetzungen mit einem zweiten Wort meist rohes Schimpfwort:

ℹ in der Mehrzahl auch Aastüch


💬 Aasbeest


💬 Aasbödel

⟶ Nachweis: Wilstermarsch


💬 Aaskerl


💬 Aasknak(en)


💬 Aaspanz

⟶ Nachweis: Wilstermarsch