Sööken in’t Schleswig-Holsteensch Wöörbook

Hier kann in’t Wöörbook söcht warrn. Kiek op de Tostands-Siet un dor staht de Wöör vun’t Wöörbook, de all opnaahmen sünd. Dat gifft stüttig mehr Wöör.

(De Utgaav süht noch ni gans so ut as ik se hebben mach. Man dat ward klor, wat dor allns binnen is, wat ji nohstens hier to sehn kriegt.)

In’t Schleswig-Holsteensch Wöörbook sööken:



1 Ergebnis:

Arnbeer

Fundstelle: Band 1 (A-E), Spalte 176
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'Arnbeer' bei SASS nachschlagen

Geschlecht: n

Hochdeutsch: Erntebier

Hochdeutsch: Erntefest

Bräuche


ℹ Am letzten Erntetag wird lütt Arnbeer, auch Emmerbeer, Fockbeer genannt, durch besseres Essen am Abend gefeiert; das eigentliche Arnbeer erst einige Zeit später, auf den großen Gütern oft erst im Winter. Es wird auf den einzelnen Höfen, seltener von allen Bauern des Dorfes gemeinsam im Krug abgehalten

⟶ Nachweis: Fürstentum Lübeck

⟶ Nachweis: Rendsburg und südliche Umgebung Bordesolm


ℹ Vielfach beschränkt es sich heute auf besseres Essen (Graupensuppe mit Korinthen, Rauchfleisch, Weißbrot, bunten Mehlbeutel). Früher wurde es allg. durch Tanz (im Meiereikeller. Oh.), Trunk (Kümmel, Punsch) und Festessen (nam. frische Suppe mit Klößen, Rindfleisch mit Pflaumen, dicken Reis) begangen unter Beteiligung der Herrschaft. Das Großmädchen überreicht mit einem (hd.) Gedicht den Erntekranz; der Großknecht bringt das Hoch auf die Herrschaft aus


ℹ Wer in der Ernte mit dem Fuder umgeworfen hat (Windmöhl maakt hett), muß beim Arnbeer den ersten Tanz tanzen

⟶ Nachweis: Dänischer Wohld


ℹ Beim Ernteball schlagen die Frauen nach einem Topf, unter dem ein lebendiger Hase sitzt, der beim Zerschlagen wegläuft

⟶ Nachweis: Wilstermarsch


ℹ In Südholst, war früher ein Erntezug durch das Dorf üblich mit allerlei Vermummungen (Bacchus, Tod, Göttin, Engel), Stegreifscherzen und Lobreden auf den Bauernstand

⟶ Nachweis: Holm b. Ütersen

Quelle: Heim. 11, 179

Quelle: vgl. die ausführl. Schilderung bei Mähl, Jean (1873) S. 97 ff


ℹ Erntefestlieder werden erwähnt bei Sch. 1, 247 u. 2, 273


Allgemeine Anwendung

ℹ Andere Bezeichnungen für das Erntefest:


siehe: Fockbeer

⟶ Nachweis: Angeln


siehe: Austköst

⟶ Nachweis: Fürstentum Lübeck


siehe: de grote Grütt

⟶ Nachweis: Angeln


siehe: Arnhahn

⟶ Nachweis: Krempermarsch

⟶ Nachweis: Wilstermarsch

⟶ Nachweis: Dithmarschen


siehe: Wetenhahn

⟶ Nachweis: Haseldorfer Marsch


siehe: Upsnitt

⟶ Nachweis: Nordfriesland


siehe: Schöttelmai

⟶ Nachweis: Insel Fehmarn


siehe: Brüllup

⟶ Nachweis: Ostholstein


siehe: Kurnroos

⟶ Nachweis: Amrum


siehe: de lustige Abend

⟶ Nachweis: Stadt Husum mit Umgebung

⟶ Nachweis: Eiderstedt


siehe: Saatküss

ℹ nach der Rappsaaternte

⟶ Nachweis: Dithmarschen


siehe: Braakküss

siehe: Swengelküss

ℹ nach der Flachsernte


Quelle: Vgl. noch Jb. f. Ldk. 4, 183. 5, 275. 9, 118. Heim. 18, 23. 23, 263. Kock, Schwansen 2 246

Erläuterung

ℹ Die Pferde haben nach dem Erntebier:

💬 Arnbeersutslaapnamiddag

⟶ Nachweis: Ostholstein

⟶ Nachweis: Herzogtum Lauenburg