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(Die Ausgabe ist noch nicht so formatiert, wie ich sie gerne haben möchte. Aber sie gibt einen Einblick darin, was hier demnächst hübsch aufbereitet zu sehen sein wird.)
Im Schleswig-Holsteinischen Wörterbuch suchen:
2 Ergebnisse:
Bumann
Fundstelle: Band 1 (A-E), Spalte 563
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'Bumann' bei SASS nachschlagen
Mehrzahl: Bulüde
Geschlecht: m
ℹ alte Bezeichnung für:
Hochdeutsch: Hufner
⟶ Nachweis: Haseldorfer Marsch
⟶ Nachweis: Geest der alten Herrschaft Pinneberg
ℹ untergegangen, lebt noch in Familiennamen
siehe: Busteed
Flurname
Orts-/Flurname: vör de Bulüden Deeln
⟶ Nachweis: Holm
Jahresangabe: 1790
Orts-/Flurname: Bumannskamp
⟶ Nachweis: Salzau
Bumann
Fundstelle: Band 1 (A-E), Spalte 578
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Alternativen
alternative Form/Schreibweise: Bukerl
alternative Form/Schreibweise: Bußekerl
alternative Form/Schreibweise: Buschekerl
alternative Form/Schreibweise: Büsemann
siehe: bu
Geschlecht: m
Hochdeutsch: der schwarze Mann
ℹ Schreckgespenst für unartige kleine Kinder
Erläuterung
ℹ Der Bumann haust in Wassergräben, Tümpeln, Brunnen oder in dunklen Winkeln des Kellers, Stalls oder Bodens. Dem ungezogenen Kinde droht man:
💬 nu wees schön ordig, (laat dat Fliepen na), ans kommt de Bumann un treckt di dal na'n Sood rin
💬 du dörst ni na de Boos ringahn in Düstern, de Bumann sitt dor in de Eck
💬 de Bumann stickt di in'n Sack (un verköfft di an'n Juden)
ℹ Er reitet auch in der Dämmerung auf einem Pferde umher, eine große Rute in der Hand; dann dürfen die Kinder nicht mehr draußen spielen, sondern müssen zu Bett
⟶ Nachweis: Holstein
Jahresangabe: 1840
ℹ Zuweilen ist der Bumann aber auch ein freundlicher Geist
siehe: Bukoh
siehe: Klabautermann
ℹ ... der im Ulenlock haust
⟶ Nachweis: Stormarn
ℹ ... oder gar Bezeichnung für den:
Hochdeutsch: Weihnachtsmann
⟶ Nachweis: Haale
ℹ Auf Menschen übertragen ist Bumann ein durch Kleidung und Gebühren auf die Kinder abschreckend wirkender alter Mann
ℹ dann überhaupt ein Mensch, vor dem man sich hüten muß
Allgemeine Anwendung
ℹ ein durchtriebener Schelm, der zu allerhand losen Streichen aufgelegt ist:
💬 du büst mi en schönen Bumann
Hochdeutsch: vor dir muß man sich hüten
ℹ auch:
Hochdeutsch: du bist ein Schürzenjäger
⟶ Nachweis: Angeln
ℹ Polterer, der das Gesinde und die Kinder mit Schelten und Schlägen im Zaume hält:
💬 sall ik ümmer de Bumann sien?
ℹ ... sagen die Hausväter, die von ihren Frauen auf Kinder und Gesinde gehetzt werden
⟶ Nachweis: Holstein
Jahresangabe: 1800
Quelle: Sch. 1, 171
siehe: Bullerback
ℹ Wenn ein Kind eine „Nase" hat (siehe Nees) so sagt man:
💬 du hesst'n Bumann in de Nees
⟶ Nachweis: Kellinghusen und Umgebung
siehe: Küt
siehe: Kerl
Erläuterung
ℹ Über die Sage von dem Wiedergänger Buhmann auf Blangenmoor (Sdtm.), den die Fischer auch Juchen Knoop nennen
Quelle: Mhff. 2 Nr. 410
ℹ Früher war der Bumann auch grade zu der Teufel:
💬 du deist in der Welt neen gut, schultu („solltest du") ok darum to de böse Buchmann faren
ℹ aus einer Predigt von 1628
⟶ Nachweis: Nordhacksted b. Flensb
Quelle: Mhff. 2 Nr. 499 Anm
Erläuterung
ℹ Andere Namen für Schreckgespenster:
💬 Bromux
💬 Bummkerl
💬 Bullerkerl
💬 Bullermann
💬 Pulterklaas
💬 Ruuchklaas
💬 Ruppert
💬 swarte Mann
💬 Griepenkerl
siehe: Düwel
siehe: Hex
siehe: Schosteenfeeger
Quelle: Mhff. 2 S. 545 f
Allgemeine Anwendung
💬 bang maken gelt nich, Bumann is dood
💬 slaa Bumann nich dood
ℹ im Neckreim
siehe: Abel
💬 Hamer slaa bamer, slaa Bumann ni dood (slaa Bußemann dood)
Quelle: Mhff. 2 S. 338
ℹ Spottreim:
💬 heidumditel mien Hanne sien Kittel is gans toreeten, dat dörf Bumann nich weeten
⟶ Nachweis: Segeberg und Umgebung