Suche im Schleswig-Holsteinischen Wörterbuch

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Im Schleswig-Holsteinischen Wörterbuch suchen:



1 Ergebnis:

Bessen

Fundstelle: Band 1 (A-E), Spalte 308
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(Link zur Universitätsbibliothek der Universität zu Kiel)

'Bessen' bei SASS nachschlagen

Alternativen


alternative Form/Schreibweise: Bissen

⟶ Nachweis: Mittelholstein


alternative Form/Schreibweise: Besen

⟶ Nachweis: Probstei

⟶ Nachweis: Dänischer Wohld


alternative Form/Schreibweise: Bössen

⟶ Nachweis: Wilstermarsch


ℹ die alte Form:

alternative Form/Schreibweise: Beesem

⟶ Nachweis: Reinb

Jahresangabe: 18. Jh


alternative Form/Schreibweise: Bessem


alternative Form/Schreibweise: Bessum

ℹ noch in:

⟶ Nachweis: Angeln

⟶ Nachweis: Mittelschleswig

⟶ Nachweis: Stadt Husum mit Umgebung

⟶ Nachweis: Insel Pellworm

Quelle: vgl. Sch. 1, 95


Mehrzahlform


Mehrzahl: Bessens


ℹ vereinzelt:

Mehrzahl: Bessen


Geschlecht: m

Hochdeutsch: Besen

Arten von Besen

💬 Bentbessen

💬 Braambessen

💬 Fischbeenbessen

💬 Haarbesseb

💬 Heidbessen

💬 Hellbessen

💬 Riesbessen

💬 Rohrbessen

💬 Schrubbbessen

💬 Struukbessen

💬 Teebusch-Bessen

Allgemeine Anwendung


💬 de man feegen will, de finnt wol'n Bessen

⟶ Nachweis: Stadt Neustadt und Umgebung


💬 niee Bessens fegt scharp (good)


💬 jeder hett noog vör sien egen Dör to feegen, denn bruukt he Bessens noog

⟶ Nachweis: Probstei


💬 du kümmst mi wull mal weller, schittst vör de Döör un bringst keen Bessen mit

ℹ scherzh. Drohung

⟶ Nachweis: Kaltenkirchen und Umgebung


💬 nu kumm vör mien Döör un nimm keen Bessen mit

ℹ scherzh. Einladung

⟶ Nachweis: Angeln


💬 nix geit öwer de Rendlichkeit, Jung haal den Bessen her un feeg de Disch af

ℹ ... mit dem Zusatz:

💬 ... jem weet doch, dat ik mag dat geern bettjen rein hebben

⟶ Nachweis: Insel Pellworm

siehe: affeegen


💬 wenn se'n Besse in Ars harr, konn se de ganse Straat feegen

ℹ von einer Behäbigen, die in langsamer, wiegender Gangart geht

⟶ Nachweis: Segeberg und Umgebung

siehe: Bessenstööl


💬 maak mal en Bessen vun en Schrubber

ℹ Ausdruck für etwas Unmögliches

⟶ Nachweis: Westschleswig


💬 de is em hässlich mit en stuwen Bessen int Gesicht fohrt

Hochdeutsch: hat ihm eine grobe Abfuhr erteilt

⟶ Nachweis: Norderdithmarschen


💬 sien Haar sünd so kruus as en Bessen

⟶ Nachweis: Holstein

Jahresangabe: 1800

Quelle: Sch. 1, 96


💬 Hamborg, hesst du Geld? hier sünd Bessens

⟶ Nachweis: Holstein

Jahresangabe: 1840


💬 Möller ahne Möhl is ebenso guud as Bessen ahne Stööl

⟶ Nachweis: Schwansen


ℹ Wortspiel zwischen Bessenund besten (besn, Akk. zu best):

💬 dat kann den Bessen passern (malöörn - Kremp), dat he vun Stööl flüggt

Hochdeutsch: ein Mißgeschick kann auch dem Besten zustoßen


ℹ Spottreim:

💬 en Ackermann, en Plackermann, good is't doch, de en Handwark kann; de as ik kann Bessen binden, ward sien däglich Brood wol finden

siehe: Ackermann


Rästel

Bessen als Auflösung in den Rätseln:


💬 achter unsern Huus, dor steit Peter Krus' ohne Kopp un ohne Stert, raad mal, wat is dat för'n Deert

⟶ Nachweis: Üters


💬 int Holt bün ik geboorn, op'n Kopp kaam ik anfohrn, heff Bösten as en Swien, un wat ik raak is mien


Erläuterung


ℹ Dem Bauherrn, der bei der Richtfeier die Bauleute nicht bewirtet, wird statt des Kranzes ein alter Besen auf den First gesteckt

⟶ Nachweis: Dithmarschen

⟶ Nachweis: Gg. v. Hambg


ℹ Der Neujahrsgratulant hat seinen Rock verkehrt an, einen Struukbessum in der Hand und sagt:

💬 gon Abend mien Lewe alltosamen, i weet wol nich, worüm ik kaam; eeben keem ik'n klene Huus vörbi, dor segg so'n ole Wiev to mi: kumm hier man in, hier ward noch'n Bessen nödig sien; hier is de Proov, un morrn kummt de Bessen

⟶ Nachweis: Angeln


ℹ Man wirft neuen Dienstboten heimlich einen Besen in den Weg, um sie zu prüfen:

💬 de flietige Deern let de Bessen nich liggen

⟶ Nachweis: Angeln


Aberglaube


ℹ Wenn jemand sich zur Ausführung eines wichtigen Vorhabens (z. B. um sich das Jawort von den Brauteltern zu holen) auf den Weg macht, so wirft man ihm einen stumpfen Besen nach; das bringt Gelingen

⟶ Nachweis: Rendsburg und südliche Umgebung Bordesolm


💬 mit'n Stumpen Bessen vör'n Ars smieten

ℹ ... bringt Glück beim Kartenspiel

⟶ Nachweis: Innien


ℹ Beim Austreiben des Viehs im Frühjahr legt man einen Besen (Ndtm. Rdsbg.) oder einen Besen, ein Beil (Hufeisen - Oldbg.) und einen Dornstrauch vor die Stalltür und läßt das Vieh darüber hinschreiten; dann bricht es nicht aus

Quelle: Jb. f. Ldk. 4, 182. 5, 86, 231


ℹ Wenn man Vieh mit dem Besen schlägt, wird es schäbig

⟶ Nachweis: Holstein

Jahresangabe: 1797

Quelle: Jb. f. Ldk. 8, 91


ℹ Verbrennt man einen Besen im Feuer, so gibt es Besuch

⟶ Nachweis: Schwansen


ℹ Verbrennt man einen Besen im Feuer, so gibt es am folgenden Tage schönes Wetter

⟶ Nachweis: Ostholstein


ℹ Besen als Abwehrmitlel gegen Hexen:

siehe: Hex