Suche im Schleswig-Holsteinischen Wörterbuch

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Im Schleswig-Holsteinischen Wörterbuch suchen:



1 Ergebnis:

Barg

Fundstelle: Band 1 (A-E), Spalte 233
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'Barg' bei SASS nachschlagen

Alternativen

alternative Form/Schreibweise: Barrig

⟶ Nachweis: Eiderstedt

Jahresangabe: 1800

Geschlecht


Geschlecht: m


ℹ zuweilen:

Geschlecht: n

💬 achter't Barg

⟶ Nachweis: Angeln

Jahresangabe: 1840


Mehrzahlform


Mehrzahl: Bargen


ℹ selten:

Mehrzahl: Barg


Hochdeutsch: Berg

Übersetzung/Bedeutung 1

ℹ jede Erhöhung, ob groß oder klein


💬 is all Bulen (Senkungen) un Bargen

ℹ von schlecht gepflügtem Acker oder unbestellbarem Boden


💬 smiet man allens up een Barg

Hochdeutsch: auf einen Haufen


ℹ Beim Kartensp. bilden die nicht ausgeteilten Karten den Barg, von dem nach jedem Stich abgenommen wird

⟶ Nachweis: Mittelholstein


💬 Hahndrei up'n Barg

ℹ altes Kartenspiel

⟶ Nachweis: Kellinghusen und Umgebung

siehe: Hahndrei


💬 Barg un Daal kaamt sik ni geern in de Möt

⟶ Nachweis: Stormarn


💬 Barg un Daal begegent sik nich, man Minschenkinner wull

Hochdeutsch: man kann nicht wissen, wo man sich einmal wieder trifft

Quelle: Sch. 1, 69

⟶ Nachweis: Holstein

Jahresangabe: 1840


💬 de Düwel schitt ümmer an'n groten Barg

Hochdeutsch: Geld kommt zu Geld


💬 de Wind weit wull grote Bargen tohoop, man nich dicke Arsen

💬 nich 'n dicken Buuk

Hochdeutsch: Fettleibigkeit kommt nicht von selbst

⟶ Nachweis: Eiderstedt


💬 to Barg

Hochdeutsch: empor


💬 se höllt de Schinken to Barg

Hochdeutsch: die Beine in die Höhe

⟶ Nachweis: Fürstentum Lübeck


💬 de Haar staht (kaamt) em to Barg

ℹ wie im Hd


💬 se hebbt wat achter'n Barg

Hochdeutsch: etwas gespart

⟶ Nachweis: Börmerkoog


💬 he hett good luren achter'n Barg

Hochdeutsch: in Sicherheit

⟶ Nachweis: Ostholstein


Allgemeine Anwendung

ℹ Andere Wendungen wie im Hd.:


💬 achtern Barg wahnt ok noch Lüd

ℹ (bes. beim Kartenspiel)


💬 he höllt mit sien Menung achter'n Barg


💬 he is öwer'n Barg

Hochdeutsch: hat das Schlimmste hinter sich

ℹ auch:

Hochdeutsch: hat das 50. Lebensjahr überschritten

⟶ Nachweis: Wilstermarsch


💬 he is öwer alle Bargen

Hochdeutsch: verschwunden


💬 dat geit öwer alle Bargen

Hochdeutsch: überbietet alles


Rätsel

ℹ Rätsel vom Ei:

💬 dor is en witte Barg, dor sitt en geele Bloom in; de de geele Bloom hebben will, mutt toeerst den Barg tobreeken

⟶ Nachweis: Schleswig

Jahresangabe: 1850

Scherzfrage


💬 worum löppt de Haas (Voß) öwer'n Barg?

💬 = Wiel he ünner ni döör kann


💬 wat köönt veer Peer ni den Barg ruptrecken?

ℹ = 'n Wullkluun


Allgemeine Anwendung

ℹ Im Kinderspiel Wechselrede zwischen Verteidiger und Angreifer einer Anhöhe, eines Sandhaufens u. dgl.:


💬 O Barg mien!


ℹ oder:

💬 Harbarg is mien

⟶ Nachweis: Norderdithmarschen

Quelle: Groth 3, 59


ℹ ... weiter:

💬 Wo lang is he dien? --- Hüt oder morgen! --- Scheer heraf, laat dor mi för sorgen

⟶ Nachweis: Holstein

Jahresangabe: 1840

⟶ Nachweis: Wilstermarsch

Quelle: Sch. .3, 100


ℹ Das Spiel heißt auch:

💬 Katt, Katt vun mien Barg

Quelle: Sch. 2, 236 f


Wiegenlied

ℹ Wiegenlied in verschiedenen Fassungen früher in Schlesw., namentl. im Westen (Hus. Nordfr.) verbreitet, heute abst.:

💬 achter de Bargen

Allgemeine Anwendung

ℹ Variationen:


💬 de swarte Barg


💬 de kahle Barg

⟶ Nachweis: Stadt Husum mit Umgebung


💬 achter de sööben Bargen

⟶ Nachweis: Bohmstedt

ℹ gedeutet als die 7 Hünengräber, zwischen Bohmstedt und Viöl


💬 achter Stolbarg

⟶ Nachweis: Stadt Husum mit Umgebung


💬 dor weit de kole Wind; dor kemen 3 Snieders (de Paster - Ang. Flensb.) un döfften dat Kind; Moder schall backen vun Hanschen sien Stroh, Hanschen schall rieden na Dithmarschen to; dor dansten de Lüse, dor piepten de Müse, dor fidelt de Buck: lett dat ni mal smuck?

⟶ Nachweis: Langenhorn

Allgemeine Anwendung

ℹ Schluß auch:

💬 dor klingeln de Slöötel, dor klöötert de Keetel usw

⟶ Nachweis: Bohmstedt

💬 dor slachen se Swien, dor drunken se Wien, dor schall uns Dochter er Hochtied sien (uns Heines Geburtsdag - Flensb.)

⟶ Nachweis: Angeln

Erläuterung

Barg im Krähengespräch:

siehe: Aas

Flurnamen


Orts-/Flurname: Barg

⟶ Nachweis: Lurup (Pbg.)


Orts-/Flurname: schewen Barg

⟶ Nachweis: Tensfeld (Bornhöved)


Orts-/Flurname: rugen Barg

⟶ Nachweis: Belau (Bornhöv.)


Orts-/Flurname: upm Barg

⟶ Nachweis: Wedel


Orts-/Flurname: up de Barg

⟶ Nachweis: Bornhöv


Orts-/Flurname: in de Bargen

⟶ Nachweis: Rissen (Pbg.)


Orts-/Flurname: mank de Bargen

⟶ Nachweis: Bornhöv


Orts-/Flurname: Bargkoppel

Orts-/Flurname: nien Bargskamp

⟶ Nachweis: Tarbek (Bornhöv.)


Erläuterung

ℹ Ganz gewöhnlich als Grundwort:

siehe: Bakenbarg

siehe: Brambarg

siehe: Bodderbarg

siehe: Goosbarg

siehe: Kohbarg

siehe: Möhlenbarg

siehe: Sandbarg

siehe: Swulkenbarg

siehe: Voßbarg

Quelle: Dohm Holst. Ortsnamen 74 ff

ℹ vgl. auch:

siehe: Buschbarg

siehe: Kantüffelbarg

siehe: Veerrodenbarg

Übersetzung/Bedeutung 2

ℹ das vom Erdboden bis zum Dachfirst reichende Vierkant im Bauernhaus, das zur Aufstapelung des Futters dient, auch Stohl genannt

⟶ Nachweis: Wilstermarsch

siehe: Barghuus

ℹ nach Sch. 1, 68 der im Freien stehende mit Strohdach versehene, wandlose Schober aus Eichenpfählen, in dem das Korn aufgestapelt wird

⟶ Nachweis: Marschen

Jahresangabe: 1800

siehe: Roden

siehe: Veerrodenbarg)

siehe: Barghof

Übersetzung/Bedeutung 3

ℹ allg. für:

Hochdeutsch: Menge

Hochdeutsch: große Anzahl

Hochdeutsch: viel

ℹ ... ohne jedes Bewußtsein der ursprünglichen Bedeutung

Allgemeine Anwendung


💬 de Aben versluckt 'n Barg Holt


💬 düt Johr hett'n Barg Kirschen geben


💬 he hett'n Barg Geld


💬 dor weeren 'n Barg Lüd


💬 'n gansen Barg vun de Jungs wull ni mehr mitspeelen


💬 he bildt sik'n Barg in


💬 ik hool'n gansen Barg vun em


💬 ik bün all'n Barg beeter


💬 he weet ümmer'n Barg

⟶ Nachweis: Nies


ℹ Auch ohne Artikel:

💬 Wiehnachsmann, Barg bringen muß du mi

⟶ Nachweis: Dithmarschen


💬 ik bün noch veel jung un barg hübsch, wenn ik ok man in holten Tüffeln gah

⟶ Nachweis: Üters


Übersetzung/Bedeutung 4

ℹ vereinzelt:

💬 in den Barg bringen

Hochdeutsch: in Sicherheit bringen

⟶ Nachweis: Holstein

Jahresangabe: 19. Jh

ℹ zu [bargen