Suche im Schleswig-Holsteinischen Wörterbuch

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1 Ergebnis:

Aben

Fundstelle: Band 1 (A-E), Spalte 13
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'Aben' bei SASS nachschlagen

Geschlecht: m

Hochdeutsch: Ofen

alternative Form/Schreibweise: Awen

Erläuterung

ℹ in Dtm., Ang. u. bei Hus. (Olderup) auch

💬 Aaf

ℹ sowohl der Kachelofen im Zimmer wie der Backofen im Freien

Allgemeine Anwendung


💬 de Fru, de Aam un de Steertputt de hürt int Huus

⟶ Nachweis: Hü


💬 böt mal'n beeten in Aben

💬 wüllt den Aben no'n beeten toseggen

Hochdeutsch: nachlegen

⟶ Nachweis: Wilstermarsch


💬 de Aben puust good vun sik, meent dat good


💬 wokeen schall in Aben lüchen?

Hochdeutsch: den Backofen mit Roggenstroh oder Rappsaatstoppeln heizen

⟶ Nachweis: Dithmarschen


💬 da's'n Wedder achter'n Aben to sitten


💬 he besüht sik den Aben vun achtern

Hochdeutsch: wärmt sich

⟶ Nachweis: Stormarn


💬 he kümmt nich achter'n Aben rut

ℹ Stubenhocker


💬 wat maakt he? he sitt achter'n Aben un braad Appeln

ℹ Faulenzer

⟶ Nachweis: Wilstermarsch


💬 he hett dat grote Woort, wenn he achter'n Aben sitt

ℹ Großprahler

⟶ Nachweis: Schwansen


💬 he süht ut as grön Holt achter'n Aben

ℹ Schiefbein

⟶ Nachweis: Holstein

Jahresangabe: um 1840


💬 de fritt, dat de Buur achter'n Aben sitt un weent

⟶ Nachweis: Insel Fehmarn


💬 dor söcht nüms en achter'n Aben, de dor nich sülm seeten hett

⟶ Nachweis: Reinfeld


Erläuterung

ℹ Eine Fastnachtsmontagbelustigung, bei der innerhalb eines Dorfes, Hofes oder der Räumlichkeiten eines Hauses geboßelt wird, heißt:

💬 achter'n Aben boßeln

⟶ Nachweis: Eiderstedt

⟶ Nachweis: Friedrichst

siehe: boßeln

Flurname

ℹ Der Flurname

💬 achter'n Abend

ℹ bei Wesseln (Ndtm.) deutet vielleicht auf einen sog. "Ofenstein"

siehe: Abensteen

Sprichwort


💬 wat helpt dat Preekeln, wenn keen Für in Aben is?

⟶ Nachweis: Stormarn


💬 beeter 'n ool Kachel as gor keen Aben, sä de Pötter, do heirat he 'n Oie

⟶ Nachweis: Eutin


💬 wenn'n man ierst wennt is, sä de Bäcker, do wisch he mit de Katt den Aben ut

⟶ Nachweis: Fürstentum Lübeck


💬 du kannst keen dode Katt ut'n Aben jagen

ℹ bist ganz unfähig

⟶ Nachweis: Stormarn


💬 de Ovrigkeit kann keenen lahmen Hund ut den Aven locken

ℹ ist machtlos

⟶ Nachweis: Holstein

Jahresangabe: 17. Jh


💬 allens in de Welt, bloß keen holten Aben un'n Nachtmütz mit Ermel

⟶ Nachweis: Mittelholstein


💬 Jung, hool den Aben wiß, seggt de Pötter, ik will eers Geld halen

⟶ Nachweis: Holstein


Spruch

ℹ wenn das Brot in den Ofen geschoben wird:

💬 Uns Brood is in Aben uns Herrgott dor baben un all, de dorvun eet, dat de em nich vergeet

⟶ Nachweis: Dänischer Wohld

💬 (de mag it woll bekamen)

⟶ Nachweis: Bornh. Hü. Bredst

Kinderlieder


💬 Schuuf in Aben, schuuf in Aben, de Bäcker hett sin Fru dood slagen (schaben Barmst.) mit den Schüwer op dat Lief. 0 wat schreeg dat arme Wief.


💬 ... mit den Schüwer op den Kopp. 0 lütt Mann, hool nu man op

⟶ Nachweis: Büdelsdorf


💬 Backe backe Koken! Händken sünd so söten; düsse Händken sünd so small, as de Koken warden schall. Schuuf in Aben, laat em braden, morgen wüllt 'n wedderhalen

💬 ... schuuf in Aben, sien (Bäckers) Näs is mit Asch bestaben

⟶ Nachweis: Wilstermarsch


Allgemeine Anwendung

ℹ Spottname für den Bäcker:

💬 Kiek in Aben

⟶ Nachweis: Fürstentum Lübeck

Rätsel


💬 gansen Stall (Aben) vull Peer un en fleeschern Döör dorvör

ℹ = Mund


💬 ganse Aben vull swatte Peer un nich een Schimmel mank

ℹ = Backofen mit Schwarzbrot

⟶ Nachweis: Stormarn


💬 achtern Aben dor staht 'n paar Klaben usw.

siehe: Minsch


Spruch


ℹ Der/die beim Pfänderspiel Verurteilte sagt den Spruch her:

💬 Aben, Aben (swatte Aben Schw., Kachelaben Prb. Dw.), ik beed di an; Winters büst du'n goden Mann; Sommers kiek ik di (mit'n Moors) ni an (beed di'n Deef un Schelm an, sla ik di mit de Füertang, miggt de Hund di an Kh.)


ℹ auch mit dem Schluß:

💬 maakst ut mi keen beetern Mann, beed ik di ni wedder an

⟶ Nachweis: Altona


💬 du büst doch ni de rechte Mann, weerst du mi de rechte Mann, so beed ik di noch teinmal an

⟶ Nachweis: Holstein

Jahresangabe: 1840


ℹ oder:

💬 in Sommer mag ik di ni lieden, denn kanns du wat mit de Füertang kriegen

⟶ Nachweis: Stormarn


ℹ oder:

💬 giff mi en goden Mann, de mi nich sleit un mi nix deit

⟶ Nachweis: Oldsl


ℹ oder:

💬 mien lewe Aben, ik beed di an, bescheer mi doch en goden Mann, denn beed ik di mien Leevdag ni weller an

⟶ Nachweis: Schwansen


Redewendung

ℹ Ein Kind, das für sich am warmen Ofen sitzt, wird geneckt:

💬 du sitts dor je wull un beest den Aben an

⟶ Nachweis: Schwansen

Aberglaube


ℹ Wenn das Feuer im Ofen kullert, gibt es hilde Arbeit

⟶ Nachweis: Plön

ℹ ... oder Besuch (Eckf. Ellerb.)


ℹ Eine aus dem Ofen fallende Kohle deutet auf Besuch; raucht sie, ist es ein Herrenbesuch

⟶ Nachweis: Angeln


Zusammensetzungen

siehe: Backaben

siehe: Braakaben

siehe: Brennaben

siehe: Flaßaben

siehe: Kachelaben

siehe: Kaffelaben

siehe: Kaakaben

siehe: Rökeraben

siehe: Steenaben

siehe: Winnaben