3.2 Wiederholung von Wörtern

Nicht nur einzelne Laute werden gerne zu bestimmten Wörtern hinzugefügt. Dabei liegt der Effekt im Wesentlichen in einer einfacheren oder flüssigeren Aussprache. Auch ganze Wörter und Satzglieder werden in gleicher oder abgeänderter Form verdoppelt und wiederholt, um eine nachdrückliche Verstärkung oder eine größere Deutlichkeit des Gesagten zu erzielen.

Eine Verstärkung erreicht man am einfachsten durch die Wiederholung eines Wortes. Dies soll die Wirkung des Gesagten verstärken und die Aussage in ihrer Wichtigkeit deutlich hervorheben:

Langsam, langsam güng se den Weg na’t Dörp rin trüch (Tr., L. E. 73)1
Un Du, Hans Sommer, falsch, falsch, falsch, büst Du! (Tr., L. E. 91)1
Aver segg’n, nq, segg’n deit he nix (P. V. 12, 36)2
So’n Knass, seggt he, laat den Knass mi op de Hoffsteed kam’n, den Knass will ik aver den Maag reinerfeern (P. V. 12, 22)2
Ik, as ik, ik will uns Naver Ösau doch ni vor’n Kopp stöten (P. V. 12, 18)2
Öwer wat wi sünd, wi sünd hier glieks trech (Kl., L. 2, 2)3
Laat em jo un jo ni dör de Wicken gahn (P. V. 12, 28)2
Wat, Dövel, denkt he, wat is dat hier (W. 136)4
Dor ward de Bedreger, de kriggt’n Strick üm’n Hals un ward ophängt (W. 110)4
Dor kümmt’n Unneroffzeer mit twölf Mann, de kaamt dor an bi de Wach (W. 293)4
Sieh mal kiek, up eenmal (Lau, K. 33)5
De Piep keum nich wedder un keum nich wedder (Fock, H. J. 49)6
Jeden Dag Storm un jeden Dag Storm un ümmer grood von vorn (Fock, H. J. 51)6
In de Bäum seten dicht an dicht de witten Spinnetten (Fock, F. 66)7

(ursprünglich Abschnitt 54 in Meyers Buch “Unsere Plattdeutsche Muttersprache”)


  1. Paul Trede, Lena Ellerbrok, Garding 1884 
  2. Plattdütsche Volksböker, Garding 1914 ff.: Band 12 
  3. Kloth, De Landrathsdochder, Garding 1885: Band 2 
  4. Wisser, Plattdeutsche Volksmärchen, Jena 1914 
  5. Fritz Lau, Katenlüd, Garding 1910 
  6. Hamborger Janmooten, Hamburg 1914 
  7. Fahrensleute, Hamburg 1912