Suche im Schleswig-Holsteinischen Wörterbuch

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1 Ergebnis:

bummeln

Fundstelle: Band 1 (A-E), Spalte 580
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(Link zur Universitätsbibliothek der Universität zu Kiel)

'bummeln' bei SASS nachschlagen

Wortart: schwaches Verb

Übersetzung/Bedeutung 1

Hochdeutsch: baumeln

siehe: bammeln

Übersetzung/Bedeutung 1.1

Wortart: intrans

Allgemeine Anwendung


💬 de Talten („Fransen") bummelt em vun'n Rock dal


💬 em bummelt de Uhrslöötel bet up den Buuk


💬 wat bummelt em all up de West!


💬 de't lang hett, lett't lang hangen, de't länger hett (de't kort hett - Oh.), lett't bbummeln (sleepen)

ℹ vom Protz


ℹ Abweisung:

💬 du kannst mi an de Tallje (an't Schörtenband) bummeln

ℹ ... mit Zusatz:

💬 ... an'n Rock büst mi to lang

⟶ Nachweis: Dänischer Wohld

⟶ Nachweis: Süderdithmarschen


💬 wenn man ehr Ostern vör de Moors haut, so bummelt dat noch Pingsten

ℹ von einer sehr dicken Frau

⟶ Nachweis: Angeln


💬 he lett den Kopp bummeln

ℹ vom Kopfhänger


💬 he bummelt mit de Been

Hochdeutsch: bewegt die Beine pendelnd hin und her


💬 de is gewiß in'n Himmel kamen! - Nä, dor is keen Platz mehr, een vun de Hoistruper bummelt all mit de Been rut

⟶ Nachweis: Grebin


💬 laat uns mal en beten bummeln

Hochdeutsch: schaukeln

⟶ Nachweis: Insel Fehmarn

siehe: Bummbamm


💬 he ward bald bummeln

Hochdeutsch: er ist reif für den Galgen

Quelle: Sch. 1, 182

siehe: opbummeln


💬 he (dat) bummelt as de Deev in Galgen

Hochdeutsch: hängt in der Schwebe

Quelle: Sch. 1, 182


💬 höger rup, seggt Sammann, da bummelt he

⟶ Nachweis: Ostholstein


💬 he bummelt bian (bi ehr an - Sch. 1, 182) as Moder ehr Nadelküssen

ℹ von einem Muttersöhnchen, auch von einem kleinen Mann, der eine große Frau hat

⟶ Nachweis: Wilstermarsch

ℹ die Frauen trugen früher neben dem Schlüsselbund das Nadelkissen an der Seite hängend


ℹ In dieser Redensart und besonders in den folgenden Wendungen kündet sich schon der Übergang zu der Bedeutung „schlendern" (siehe Ü. 2) an:

💬 he bummelt mit achterna

Hochdeutsch: schließt sich einer Gesellschaft an, zu der er eigentlich nicht gehört

Hochdeutsch: wird stillschweigend geduldet


💬 he bummelt jümmer achter mi ran

Hochdeutsch: ist nicht los zu werden

ℹ vom Aufdringlichen


ℹ Rätsel:

💬 twee seht dal (den Weg), twee wiest dat (den Weg), een bummelt achteran

ℹ Kuh mit Augen, Hörnern und Schwanz

⟶ Nachweis: Geest der alten Herrschaft Pinneberg


Übersetzung/Bedeutung 1.2

Wortart: trans

Allgemeine Anwendung


💬 he bummelt dat Bild an de Wand


💬 se bummelt ein wat an

Hochdeutsch: treiben ihren Spott mit ihm


Übersetzung/Bedeutung 2

Hochdeutsch: schlendern

ℹ wie im Hochdeutschen

Allgemeine Anwendung


💬 he bummelt jümmer achterna

Hochdeutsch: bleibt zurück hinter den anderen

ℹ auch bei der Arbeit:

Hochdeutsch: er arbeitet zu langsam und träge


💬 de Tog (Zug) bummelt

Hochdeutsch: fährt sehr langsam

Hochdeutsch: kommt nicht vorwärts


💬 he bummelt

Hochdeutsch: leistet unordentliche, flüchtige Arbeit

ℹ dann:

Hochdeutsch: er leistet überhaupt keine Arbeit

Hochdeutsch: er verbringt seine Zeit in schlechter Gesellschaft


💬 he bummelt rum

Hochdeutsch: treibt sich beschäftigungslos umher


💬 he geit bummeln

ℹ dasselbe

ℹ auch von einem zu früh geborenen Kinde, das nicht lebensfähig ist

Quelle: Sch. 1, 183

siehe: slabummeln


Erläuterung

ℹ Unpersönlich gebraucht bedeutet bummeln:

Hochdeutsch: mißglücken

💬 dat bummelt em

⟶ Nachweis: Angeln

siehe: bummeleren