Suche im Schleswig-Holsteinischen Wörterbuch

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Im Schleswig-Holsteinischen Wörterbuch suchen:



1 Ergebnis:

Bult

Fundstelle: Band 1 (A-E), Spalte 576
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(Link zur Universitätsbibliothek der Universität zu Kiel)

'Bult' bei SASS nachschlagen

Übersetzung/Bedeutung 1

Geschlecht: f

Hochdeutsch: Windeltuch

⟶ Nachweis: Wilstermarsch

siehe: Bült

Übersetzung/Bedeutung 2

Alternativen


ℹ vereinzelt:

alternative Form/Schreibweise: Bült

⟶ Nachweis: Norderdithmarschen

⟶ Nachweis: Fürstentum Lübeck

⟶ Nachweis: Insel Fehmarn


alternative Form/Schreibweise: Bolt

⟶ Nachweis: Probstei


Mehrzahlform

Mehrzahl: Bült

Mehrzahl: Bülten

ℹ selten:

Mehrzahl: Bülten

Mehrzahl: Bolten

Geschlecht


Geschlecht: m


Geschlecht: n

⟶ Nachweis: Schwansen


Hochdeutsch: kleiner Erdhügel

Quelle: Sch. 1, 180

Allgemeine Anwendung


💬 dat geit öwer Bult un Barg


💬 he sitt op en groten Bult

Hochdeutsch: Haufen Rasensoden

⟶ Nachweis: Dithmarschen

Jahresangabe: 1850


ℹ Jetzt:

Hochdeutsch: kleine grasbewachsene Unebenheiten in Wiesen, Weiden und auf der Heide

Hochdeutsch: Binsenbüschel zwischen dem Gras

Hochdeutsch: Stellen auf der Weide, die einen zu üppigen Graswuchs zeigen und von den Kühen gemieden werden

Hochdeutsch: Geilstellen


Erläuterung

ℹ das Gras von solchen Stellen heißt:

siehe: Bultgras

Erläuterung


ℹ Auch:

Hochdeutsch: ein kleiner, gedrungener Mensch

ℹ ... besonders:

Hochdeutsch: ein pummeliges Kind

ℹ ... wird Bult genannt

⟶ Nachweis: Hü

siehe: Dutt


ℹ Dann:

Hochdeutsch: die aus dem Boden gehobene Gras- oder Heidesode mit der an dem Wurzelwerk haftenden Erde

siehe: Grasbult

siehe: Heidbult

siehe: Moorbult

siehe: Plagg

ℹ ... und überhaupt jede aus dem Boden gelöste krautige Pflanze, deren Stengel sich unterirdisch verzweigt:

💬 Kantüffelbult

💬 Erdbernbult


ℹ seltener von Sträuchern:

💬 Stickbeernbult


Allgemeine Anwendung


ℹ Auch die zusammenhängende obere Schicht des Moores und der Heide wird Bult genannt:

💬 de bööwerste Bult ward afsteeken

ℹ ... wenn man Torf graben will

siehe: Bullenfleesch

⟶ Nachweis: Norderdithmarschen

⟶ Nachweis: Stormarn

⟶ Nachweis: Bramstedt und Umgebung


ℹ Die von armen Leuten als Brennmaterial benutzten Soden dieser Schicht heißen ebenfalls Bült (nicht Torf)


💬 dat is een ut de Bülten

Hochdeutsch: ein Heidebauer

⟶ Nachweis: Sgbg+

💬 gah hin un schiet an'n Bult

ℹ Abweisung

⟶ Nachweis: Bramstedt und Umgebung


💬 Petrus föhrt Bülten

Hochdeutsch: es donnert

⟶ Nachweis: Geest der alten Herrschaft Pinneberg


ℹ Auf die Frage:

💬 wat gifft't to eeten?

ℹ ... antwortet man:

💬 Klieben un Bülten (Scharnbulten)

⟶ Nachweis: Ratzebg


ℹ Die Glocke der Kirche zu Schlichting

⟶ Nachweis: Norderdithmarschen

ℹ ... ruft:

💬 dick Melk un Bülten

siehe: Torfsood

ℹ ... oder:

💬 haalt Brood ut Lunn

ℹ („Lunden")


Flurnamen


Orts-/Flurname: Bültenkamp

⟶ Nachweis: Kl. Flottbek b. Hamb

Jahresangabe: 1734


Orts-/Flurname: Bültenkrug

⟶ Nachweis: Wirtshaus Wulksfelde


Orts-/Flurname: Bültenwiese

⟶ Nachweis: Schenefeld


Orts-/Flurname: Bültemoor

⟶ Nachweis: Wedel


Orts-/Flurname: Bültsee

⟶ Nachweis: Kosel


Orts-/Flurname: Gassenbulten

⟶ Nachweis: Schmalenee

⟶ Nachweis: Bornhöv


Orts-/Flurname: Schnittbülten

⟶ Nachweis: Jenfeld


Zusammensetzungen:

siehe: Bultascher

siehe: Bultgras

siehe: Bültroggen

siehe: Bültenspeel

siehe: Bultstück