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(Die Ausgabe ist noch nicht so formatiert, wie ich sie gerne haben möchte. Aber sie gibt einen Einblick darin, was hier demnächst hübsch aufbereitet zu sehen sein wird.)
Im Schleswig-Holsteinischen Wörterbuch suchen:
1 Ergebnis:
Bucht
Fundstelle: Band 1 (A-E), Spalte 557
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Alternativen
alternative Form/Schreibweise: Bocht
⟶ Nachweis: Insel Pellworm
Mehrzahlform
Mehrzahl: Buchten
Mehrzahl: Bücht
⟶ Nachweis: Dithmarschen
Jahresangabe: 1860
Geschlecht: f
Hochdeutsch: Bucht
Hochdeutsch: Biegung
siehe: Boog
siehe: Bög
Übersetzung/Bedeutung 1
Hochdeutsch: Wegbiegung
Hochdeutsch: Krümmung eines Wasserlaufs, Deiches, Erdwalles
Allgemeine Anwendung
💬 de Weg (de Au) maakt recht so'n Buchten
Hochdeutsch: schlängelt sich in vielen Windungen dahin
💬 he wohnt in (op) de Bucht
Hochdeutsch: an einer scharfen Wegkrümmung
💬 pass man op, dat du de Bucht kriggst (haalst)
ℹ wenn man kurz umwenden soll mit dem Wagen (z. B. um einen Eckstein) oder mit dem Schiff in der Nähe des Ufers oder auf schmalen Gewässern; auch von Betrunkenen, die nicht ganz sicher mehr auf den Beinen sind
ℹ Übertragen:
💬 he kriggt de Bucht
Hochdeutsch: setzt seinen Willen durch
Hochdeutsch: bekommt die Oberhand
Hochdeutsch: er kommt dahinter
Hochdeutsch: begreift es
⟶ Nachweis: Schleswig
ℹ In einem Kinderreim:
💬 Paulus kreeg de Bucht, Petrus he nehm de Flucht
⟶ Nachweis: Drelsdf
💬 he hett de slimmste Bucht
Hochdeutsch: hat das Schwerste überwunden
⟶ Nachweis: Dithmarschen
ℹ Weiter übertragen auf das Leid:
💬 he hett de Bucht um'n Arm (Ellbagen)
ℹ eigentlich:
Hochdeutsch: er hat die Pferde in der Gewalt
ℹ dann:
Hochdeutsch: er ist oben auf
Hochdeutsch: er ist nach schwerer Krankheit wieder wohlauf
ℹ auch:
Hochdeutsch: er ist gut gestellt
⟶ Nachweis: Norderdithmarschen
⟶ Nachweis: Friedriehst
⟶ Nachweis: Eiderstedt
💬 he springt in de Bucht
ℹ eigentlich:
Hochdeutsch: er fällt den Pferden in die Zügel
ℹ dann:
Hochdeutsch: springt in die Bresche
Hochdeutsch: kommt zu Hilfe
Hochdeutsch: tritt ein für ihn
siehe: Boog
💬 he gifft Bucht
ℹ eigentlich:
Hochdeutsch: er läßt das Leid locker
Hochdeutsch: läßt den Pferden ihren Willen
ℹ dann:
Hochdeutsch: er gibt nach
Hochdeutsch: fügt sich
⟶ Nachweis: Angeln
ℹ Weil durch die Buchten eines Weges (siehe Umbucht) Zeit versäumt wird, kommt Bucht zu der Bdtg:
Hochdeutsch: Weile
💬 he hett'n Bucht bi mi stöhn (mit mi snackt)
💬 ik bün all'n Bucht op wesst
Hochdeutsch: ich bin schon eine ganze Weile auf den Beinen
⟶ Nachweis: Dänischer Wohld
siehe: Stoot
ℹ Bucht bezeichnet auch den von einer Krümmung eingeschlossenen Raum
ℹ vgl. hd. „Bucht"
Hochdeutsch: Ecke, Winkel einer Koppel
💬 nimm man joo de Buchten mit
ℹ beim Mähen, Pflügen und Eggen
ℹ Dann auch:
Hochdeutsch: ein durch Recken („Lattenzaun") abgezäunter Platz auf der Weide
ℹ ... in den das Vieh des Nachts hineingetrieben wird
⟶ Nachweis: Holstein
Jahresangabe: 1816
siehe: Reegel
siehe: Nachtkoppel
ℹ Weiterhin:
Hochdeutsch: abgetrennter Stallraum für Kälber, Schafe und Fohlen
⟶ Nachweis: alte Grafschaft Rantzau
siehe: Bux
siehe: inbuchten
Hochdeutsch: Nische, in der sich die Wandbettstellen befinden
💬 he leggt sik in de Bucht up dat Bett un slöppt in
⟶ Nachweis: Südholstein
siehe: Alkoven
Übersetzung/Bedeutung 2
ℹ Andere Bedeutungen:
Übersetzung/Bedeutung 2.1
Hochdeutsch: Ausbuchtung an Holz und Eisen
Allgemeine Anwendung
Übersetzung/Bedeutung 2.2
Hochdeutsch: Krümmung des Rückens
Allgemeine Anwendung
💬 ik kann em nich in de Bucht kriegen
Hochdeutsch: kann seinen Rücken nicht biegen
ℹ beim Ringen
⟶ Nachweis: Angeln
Übersetzung/Bedeutung 2.3
Hochdeutsch: Biegung des Angelhakens
ℹ ... die je nach der Fischart auf dem Buchtstock, einem mit krummem Eisenblech versehenen Holzstäbchen, hergestellt wird
⟶ Nachweis: Fürstentum Lübeck
Übersetzung/Bedeutung 2.4
Übersetzung/Bedeutung 2.5
Hochdeutsch: die Vorrichtung zur Befestigung der Leine am Drachen
siehe: Bott
Allgemeine Anwendung
💬 de Draken lett de Bucht hangen
ℹ wenn die Leine nicht straff ist
⟶ Nachweis: Altona
Erläuterung
Übersetzung/Bedeutung 2.6
Erläuterung
ℹ Im Rätsel vom Regenbogen:
💬 hoch in de Luft, krumm in de Bucht, wunnerlich geschapen; de dat kann raden, kriggt hunnert Dukaten
⟶ Nachweis: Eckernförde
siehe: Bög
Flurnamen:
Orts-/Flurname: Bucht
⟶ Nachweis: Name einer ausgebauten Stelle bei Erfde (Stap.) und eines Dorfteils in Elsdorf (Hohn)
Orts-/Flurname: Reth-hucht
ℹ einige Ausbaustellen bei Dellstedt (Ndtm.)