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(Die Ausgabe ist noch nicht so formatiert, wie ich sie gerne haben möchte. Aber sie gibt einen Einblick darin, was hier demnächst hübsch aufbereitet zu sehen sein wird.)
Im Schleswig-Holsteinischen Wörterbuch suchen:
1 Ergebnis:
Brügg
Fundstelle: Band 1 (A-E), Spalte 553
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alternative Form/Schreibweise: Brüch
Geschlecht: f
Hochdeutsch: Brücke
Übersetzung/Bedeutung 1
ℹ wie hd:
Hochdeutsch: Brücke
Allgemeine Anwendung
💬 wenn sien Woort 'n Brügg weer, dor güng ik nich öwer p ... so full he oder ik doröwer
Hochdeutsch: bei verfänglichen Fragen oder Reden
Quelle: Sch. 1, 169
💬 dat is en Brügg
Hochdeutsch: eine Falle
⟶ Nachweis: Holstein
Jahresangabe: 1800
ℹ Wetterregel:
💬 wenn de Maand liggt uppe Rügg, geit dat Water öwer'n Brügg
⟶ Nachweis: Stadt Husum mit Umgebung
💬 wenn de hillige Christ en Brügg findt, denn brickt he se, un findt he keen, denn maakt he een
ℹ wenn es vor Weihnachten friert, kommt bald Tauwetter, sonst bald Frost
⟶ Nachweis: Insel Fehmarn
Jahresangabe: 1800
ℹ In der Schnellsprechübung:
💬 dor reden dree römische Ridder rund herum um de Rantruper Brügg
⟶ Nachweis: Stadt Husum mit Umgebung
ℹ Rätsel:
💬 dor güng en Mann öwer'n Brügg, de harr'n Korf uppen Nacken, in den Korf weeren 48 Katten; wo veel Been güngen öwer de Brügg?
ℹ = Zwei
ℹ Priamel:
💬 Fründ in de Nood, Fründ in Dood, Fründ achter'n Rügg, dat is en faste Brügg
⟶ Nachweis: Holstein
Jahresangabe: 1860
ℹ Oft in Bötformeln:
💬 de Voss un de Wulf lepen öwer de Brügg, de Wulf leep öwer, de Voss bleef trüch
siehe: Wulf
ℹ besonders gegen Sluckup:
💬 Sluckup un ik güngen öwer de Brügg, Sluckup full rin un ik güng weg
siehe: Hicken
Kinderspiel
ℹ Im ganzen Lande verbreitet ist das (schon im Mittelalter bekannte) Brückenspiel:
💬 döör de Brügg
ℹ ... oder:
💬 Brügg uptrecken, uphalen
ℹ ... auch:
💬 döörn Hirschen
💬 döör de Hudjer
💬 döör de Steenslüs
Quelle: Nd. Jb. 8, 100 f.
siehe: Hasenboom
⟶ Nachweis: Ostholstein
ℹ Zwei Kinder bilden eine Brücke, indem sie sich an beiden Händen anfassen. Sie haben sich vorher über die Losungsworte verständigt, die sie den Mitspielern vorlegen wollen, und lassen nun bei hochgehobenen Armen die anderen Kinder, die in langer Kette hintereinander herankommen, hindurchschlüpfen; dabei singen sie das Brückenlied (s. u.). Den letzten halten sie fest, indem sie plötzlich die Arme senken. Der Gefangene muß nun zwischen den beiden Losungsworten wählen; etwa:
💬 wat wullt du lewer, Himmel oder Höll, Sünn oder Maand, gollen Kleed oder gollen Schoh, Brosch oder Ohrbummel, Appel oder Beer?
ℹ ... oder:
💬 wat wullt du warrn, Duuv oder Hööv (Habicht), Uhl oder Krei, Haas oder Hund, Hamborg oder Bremen?
ℹ ... Er tritt dann hinter den, dessen Losungswort er getroffen hat. So geht es weiter, bis alle ihren Platz gefunden haben und sich nun in 2 Parteien gegenüberstehen. Dann fassen sich alle fest um den Leib und jede Partei sucht die andere über einen Strich oder Stock zu sich hinüberzuziehen; wer über die Grenze gezogen wird, scheidet aus (oder schließt sich der stärkeren Partei an), bis eine Partei alle Kämpfer verloren hat. Die Sieger rufen in Dtm. gern:
💬 wi hebbt Speck (Kraft) un ji (jüm) hebbt Dreck
Quelle: Zingerle, das deutsche Kinderspiel im Mittelalter S. 151
Quelle: Handelmann, Volks- u. Kinderspiele S. 60
Quelle: Nd. Jb. 8, 100
Quelle: Heim. 24, 169
ℹ Das Lied, das beim Brückenspiel gesungen wird, lautet meist:
💬 Klapp op de Brügg, klapp dal de Brügg, den letzten wüllt wi fangen mit Isen un mit Stangen, de blifft dorin behangen
ℹ ... in den ersten Versen auch:
💬 treck op de Brügg, treck dal de Brügg
ℹ ... entstellt zu:
💬 Trepp op - Trepp dal
💬 haalop - haal dal
💬 slaa op - slaa dal
💬 loop op - loop dal
⟶ Nachweis: Schwansen
💬 up de Brügg - dal de Brügg
ℹ Andere Varianten:
Quelle: Heim. 24, 170
ℹ Der letzte in der Kette darf dreimal versuchen, die Brücke im Lauf zu durchbrechen, oder dreimal frei durchlaufen, ohne angehalten zu werden; daher vor dem Liede die Verse:
💬 Hacke, hacke, schinkel döör, dree frie döör
⟶ Nachweis: Süderdithmarschen
Orts- und Flurnamen
Orts-/Flurname: Brügge
⟶ Nachweis: Kiel und Umgebung
Orts-/Flurname: Brüggwisch
⟶ Nachweis: Bokel
Orts-/Flurname: Seedorf
⟶ Nachweis: Rendsburg und südliche Umgebung Bordesolm
Orts-/Flurname: Brüggsthor
⟶ Nachweis: Sehestedt
Orts-/Flurname: Brüchkamp
⟶ Nachweis: Kl. Vollsted
Orts-/Flurname: Brückenhege
⟶ Nachweis: Mustin
Orts-/Flurname: Brüchtog
⟶ Nachweis: Name eines Wadenzuges im Kieler Hafen
⟶ Nachweis: altes Fischerdorf Ellerbek
Orts-/Flurname: Bollbrügge
ℹ Koppel
⟶ Nachweis: Liesbüttel
Orts-/Flurname: Dellbrück
⟶ Nachweis: Remmels
Orts-/Flurname: Lohbrügge
⟶ Nachweis: b. Hamburg
Orts-/Flurname: Poppenbrügge
⟶ Nachweis: Kiel und Umgebung
Orts-/Flurname: Vorbrügge
⟶ Nachweis: Kellinghusen und Umgebung
Orts-/Flurname: Schevenbrügge
⟶ Nachweis: Altenkattbek
ℹ Straße in Kiel
Orts-/Flurname: Bekbrügge
⟶ Nachweis: Bekdorf
Orts-/Flurname: Hanschenbrücke
⟶ Nachweis: Drage
Übersetzung/Bedeutung 2
Hochdeutsch: der bis zur Dorfstraße reichende gepflasterte Platz vor dem Bauernhaus, der zur Auffahrt und Dungstätte bestimmt ist (gewissermaßen die Brücke zwischen Haus und Straße)
⟶ Nachweis: Insel Fehmarn
Erläuterung
ℹ Bannesdorfer Beliebung von 1712:
💬 niemand soll von den Straßen Kuhmist schaufeln, für der Thür auf eigener Brücke mags einer thun
⟶ Nachweis: In Schlesw
Hochdeutsch: der mit Steinen gepflasterte Hof
Hochdeutsch: die Auffahrt auf ein Gehöft
ℹ meist genannt:
💬 Steenbrüch
Quelle: Mhff. Nr. 515, 1
Hochdeutsch: daß er hinunterpurzelte auf die Steinbrücke
⟶ Nachweis: aus Bombüll (Tondern)
siehe: brüggen
Übersetzung/Bedeutung 3
Hochdeutsch: die untere Kante des Strohdachs am Bauernhaus
⟶ Nachweis: Angeln
Übersetzung/Bedeutung 4
Hochdeutsch: das innere Fett am Eingeweide des Hornviehs samt dem Netz ohne die Nieren
⟶ Nachweis: Holstein
Jahresangabe: 1800
Quelle: Sch. 1, 168