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(Die Ausgabe ist noch nicht so formatiert, wie ich sie gerne haben möchte. Aber sie gibt einen Einblick darin, was hier demnächst hübsch aufbereitet zu sehen sein wird.)
Im Schleswig-Holsteinischen Wörterbuch suchen:
1 Ergebnis:
Brill
Fundstelle: Band 1 (A-E), Spalte 521
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alternative Form/Schreibweise: Brell
Geschlecht: f
Hochdeutsch: Brille
Allgemeine Anwendung
💬 eerst de (en) Nees un denn de (en) Brill
Hochdeutsch: erst das Wichtige, dann das Nebensächliche
ℹ besonders als Warnung vor dem Heiraten ohne sicheres Auskommen; auch verstärkend und erklärend fortgesetzt:
💬 ... un denn en Snuut un denn en Bruut
⟶ Nachweis: Trittau und Umgebung
💬 he will sik en Brill opsetten un hett keen Nees darto
⟶ Nachweis: Herzogtum Lauenburg
ℹ Spott:
💬 du mußt'n Brill ophemm mit lellern Luken, denn kannst du söben Elen dör de Höhnermist (dör de Moratz, in de Dark - Wm.) kieken
⟶ Nachweis: Börmerkoog
💬 "ik kann nich sehn". „Denn sett di'n Brill op"
⟶ Nachweis: Fürstentum Lübeck
💬 dat mag ik ni sehn, sä de ole Fru, do sett se sik de Brill op
⟶ Nachweis: Herzogtum Lauenburg
ℹ Zu einem, der die Brille verkehrt auf setzt:
💬 Minsch, dreih de Brill üm, sünst staht de Bookstaben je all up'n Kopp
⟶ Nachweis: Hü
💬 he hett Veereck sien Brill op
Hochdeutsch: sieht verkehrt zu
⟶ Nachweis: Angeln
ℹ Abweisung:
💬 wat schall dat warrn? 'n hölten Brill mit lellern Glas
⟶ Nachweis: Segeberg und Umgebung
💬 he will uns Brillen verköpen
💬 he will 'n Brill opsetten
Hochdeutsch: hält uns für kurzsichtig, dumm
Hochdeutsch: will uns zum Besten haben
💬 ik laat mi keen Brill opsetten
Hochdeutsch: lasse mich nicht anführen
💬 he hett de Brill kreegen
ℹ sagt man von dem, der beim „Wagen" im Kartenspiel Bruusbart hineingefallen ist
⟶ Nachweis: Hademarschen und Umgebung
💬 för em ward ok Tied to heiraten, sünst mutt he noch bi (dörch) de Brill (Kinner) wegen
⟶ Nachweis: Holstein
Jahresangabe: 1840
⟶ Nachweis: Rendsburg und südliche Umgebung Bordesolm
Besondere Anwendungen:
ℹ a) der Eisenring an der Spitze des Bootes, in den der Klüverbaum gesteckt wird
⟶ Nachweis: altes Fischerdorf Ellerbek
ℹ b) das brillenförmige Eisen am Emner
⟶ Nachweis: Nordfriesland
⟶ Nachweis: Rendsburg und südliche Umgebung Bordesolm
siehe: Brillband
siehe: Kinning
siehe: Wagen
ℹ ... und am vorderen Teil des Pflugs (siehe Ploog)
ℹ c) feines Weizenbrot mit Zucker, Gewürz u. Rosinen in Form von „Brillen"
⟶ Nachweis: Insel Fehmarn
siehe: Buntbrood
ℹ d) das Loch im Brett des Abtritts, eigentl. wohl vom doppelsitzigen Abtritt
💬 he sitt op de Brillen
⟶ Nachweis: Holstein
Jahresangabe: 1800
siehe: Brillgatt
💬 he fallt noch mal dörch de Brill
ℹ von einem sehr ungeschickten Menschen
⟶ Nachweis: Holstein
Jahresangabe: 1840
ℹ e) beschönigend für Bill, Bell „der Hintere"
💬 Kinner mit'n Willen kriegt wat vör de Brillen
💬 he kreeg ari wat op de Brill
Hochdeutsch: hinten vor
⟶ Nachweis: Schwansen
Zusammensetzungen
siehe: Brillband
siehe: Brillgatt
siehe: Brillhuus
siehe: Brilloog
siehe: Brillenaap
siehe: Brillenfoder
siehe: Brillenlöcker
siehe: Brillenslang