Hier kann im Wörterbuch gesucht werden. Auf der Status-Seite ist zu sehen, welche Wörter bereits aufgenommen wurden. Es kommen laufend neue Wörter dazu.
(Die Ausgabe ist noch nicht so formatiert, wie ich sie gerne haben möchte. Aber sie gibt einen Einblick darin, was hier demnächst hübsch aufbereitet zu sehen sein wird.)
Im Schleswig-Holsteinischen Wörterbuch suchen:
1 Ergebnis:
Borngrund
Fundstelle: Band 1 (A-E), Spalte 448
Anzeige der Originalseite im Wörterbuch
(Link zur Universitätsbibliothek der Universität zu Kiel)
'Borngrund' bei SASS nachschlagen
⟶ Nachweis: nur in Holst
Alternativen
alternative Form/Schreibweise: Boorngrund
⟶ Nachweis: Probstei
⟶ Nachweis: Stadtgebiet von Oldesloe
alternative Form/Schreibweise: Barngrund
⟶ Nachweis: Herzogtum Lauenburg
alternative Form/Schreibweise: Barmgrund
⟶ Nachweis: Wilstermarsch
⟶ Nachweis: Land Oldenburg
⟶ Nachweis: Angeln
Jahresangabe: 1800
alternative Form/Schreibweise: Barmengrund
⟶ Nachweis: Fürstentum Lübeck
alternative Form/Schreibweise: Boomgrund
Quelle: Urqu. 3, 206)
ℹ auch:
alternative Form/Schreibweise: Borngrind
⟶ Nachweis: Kollm
Geschlecht
ℹ meist:
Geschlecht: m
ℹ auch:
Geschlecht: f
⟶ Nachweis: Land Oldenburg
Geschlecht: n
⟶ Nachweis: Segeberg und Umgebung
Hochdeutsch: Grind
Hochdeutsch: Kopfausschlag
siehe: Heidendreck
siehe: Syhr
ℹ ursprüngl. wohl „quelliger Grund" (in dieser Bdtg. noch in Mh.)
Erläuterung
ℹ Die Krankheit äußert sich durch Bildung eines schorfigen Ausschlages an der Stirnleiste, geht dann auf das Haar über und hat oft nach jahrelanger Dauer den Verlust des Haares zur Folge.
ℹ Der Borngrund tritt besonders bei Kindern auf; bei Frauen soll er dadurch entstehen, daß beim Aufhängen gepökelten Specks Salzlake in das Haar tropft
⟶ Nachweis: Segeberg und Umgebung
Erläuterung
ℹ Mittel gegen den Borngrund:
ℹ Der Kranke geht stillschweigend nach Sonnenuntergang zu einem Tränktrog (siehe Börntrog), aus dem ein Fuchspferd getrunken hat, und schöpft daraus ein wenig Wasser; von diesem Wasser wischt er mit einer Feder etwas auf den Borngrund unter dreimaligem Hersagen des Reimes:
💬 hier hett ut slappt de Katt un de Hund, dormit raad ik dat Borngrund, im Namen usw.
ℹ ebenso macht er es am folgenden und nächstfolgenden Abend; am letzten Abend gießt er alles benutzte Wasser wieder in den Tränktrog
⟶ Nachweis: Mözen b. Sgbg
⟶ Nachweis: Glinde b. Reinb
ℹ In Glinde spricht man den Reim:
💬 hier hett sik verdrunken de Katt un de Hund un dormit still ik den Borngrund
ℹ Gewöhnlich wurde zum Besprengen des Borngrund Wasser genommen, in dem ein Hund oder eine Katze ertrunken waren. Die Beschwörungsformeln (eine aus Holst. 1797 s. Sch. 1, 69; vgl. Mhff. 2 S. 513 Nr. 20; Urqu. 3, 206) sind z. T. entstellt (s. Heim. 20, 191) oder hd.:
Hochdeutsch: ich hol das Wasser aus den Grund, worin ist versoffen Katz und Humd, damit rath ich den Borngrund
⟶ Nachweis: Angeln
Jahresangabe: 1800
ℹ Im Land Oldbg., wo Borngrund auch Bezeichnung für eine Fingerkrankheit ist, die zum Verlust der Nägel führt
ℹ
⟶ Nachweis: in Husum ist *Borngrund* nur als „Fingerentzündung" bekannt; v Adel
siehe: bollen
ℹ steckt der Kranke seine Hand nach Sonnenuntergang in das Feuerloch eines Backofens, in dem die Glut tot ist; währenddessen spricht der Böter dreimal den Reim:
💬 ik style mien Hand in'n doden Mund, dormit still ik den Borngrund
ℹ ... nach dem dritten Male spricht er den Segen "im Namen" usw. und schlägt ein Kreuz; nun muß der Kranke sich an drei verschiedenen Abenden nach Sonnenuntergang mit Wasser, in dem Katzen ertränkt worden sind, waschen
Übersetzung/Bedeutung
ℹ Im FL. ist Borngrund auch:
Hochdeutsch: Bodensatz im Harn eines Kranken