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(Die Ausgabe ist noch nicht so formatiert, wie ich sie gerne haben möchte. Aber sie gibt einen Einblick darin, was hier demnächst hübsch aufbereitet zu sehen sein wird.)
Im Schleswig-Holsteinischen Wörterbuch suchen:
1 Ergebnis:
Bislag
Fundstelle: Band 1 (A-E), Spalte 361
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(Link zur Universitätsbibliothek der Universität zu Kiel)
'Bislag' bei SASS nachschlagen
Geschlecht: m
Übersetzung/Bedeutung 1
Hochdeutsch: ein an- oder eingebauter Baum
Erläuterung
ℹ in mannigfacher Anwendung:
Hochdeutsch: angebauter Stall zu beiden Seiten der großen Tür bei Arbeiterwohnungen
⟶ Nachweis: Segeberg und Umgebung
⟶ Nachweis: Reinfeld und Umgebung
Hochdeutsch: Gerätekammer oder Vorschlag neben der Diele
ℹ auch als Schlafkammer benutzt
⟶ Nachweis: Herzogtum Lauenburg
Hochdeutsch: Alkoven
siehe: Alkoven
Hochdeutsch: zweischläfriges Familienbett in einer Nische der Wohnstube
⟶ Nachweis: Norderdithmarschen
⟶ Nachweis: Eiderstedt
ℹ auch:
Hochdeutsch: Nebenfach im Koffer
⟶ Nachweis: Eiderstedt
siehe: Bilaad
ℹ Meist:
Hochdeutsch: der auf die Straße führende Treppenvorbau an alten Häusern
ℹ fast ausschließlich in Städten; oft beschränkt auf die den Treppenvorbau beiderseits begrenzenden Mauern, die (zuweilen mit Bohlen oder Polstern belegt) bes. an den Sommerabenden als Sitzgelegenheit dienten, mitunter auch zur Auslage von Krämerwaren
ℹ Das Wort ist jetzt mit der Sache im Schwinden
Wort in anderer Sprache
Landessprache: hd
Fremdsprachig: Beischlag
Landessprache: dän
Fremdsprachig: bislag
ℹ in Mögeltondern (Nordsehl.) ist es auf die Fensterläden übertragen worden
Allgemeine Anwendung
ℹ Aus einem Hochzeitsbitterspruch:
💬 dat Küsthuus is mit'n lellern Eckstünner un bookweten Bislag un hett'n Kroos mit'n Dreesüssungsbeer, dor künnt jüm dat Huus bi kennen lehrn
⟶ Nachweis: Süderdithmarschen
Übersetzung/Bedeutung 2
Hochdeutsch: Nebenschlag
Erläuterung
ℹ eine kleinere Koppel oder ein Stück einer größeren Koppel wird einem Hauptschlag (siehe Slag) als Bislag zugeteilt; durch die Zuteilung von Nebenschlägen wird ein ungefährer Ausgleich in der Größe der einzelnen Schläge erreicht; der Bislag braucht räumlich nicht an den Hauptschlag zu grenzen
⟶ Nachweis: Angeln
⟶ Nachweis: Südschleswig
⟶ Nachweis: Rendsburg und südliche Umgebung Bordesolm
⟶ Nachweis: Mittelholstein
⟶ Nachweis: Ostholstein
⟶ Nachweis: Fürstentum Lübeck
ℹ Auch Bezeichnung für eine abgelegene kleine Koppel, die außerhalb der Fruchtfolge bewirtschaftet wird
⟶ Nachweis: Schwansen
⟶ Nachweis: Dänischer Wohld
ℹ Ecke einer größeren Koppel
⟶ Nachweis: Fürstentum Lübeck
ℹ Als Flurname in Guckelsby, Damp
⟶ Nachweis: Schwansen
Allgemeine Anwendung
💬 he hett'n Bislag maakt
Hochdeutsch: er hat beim Rundeggen eine abgelegene Ecke nicht mitgenommen
⟶ Nachweis: Herzogtum Lauenburg
ℹ auch:
Hochdeutsch: er hat sich verrechnet
Hochdeutsch: hat den Ertrag des Landes zu hoch angeschlagen
⟶ Nachweis: Eiderstedt
Übersetzung/Bedeutung 3
Hochdeutsch: Zuschlag
Hochdeutsch: Beigewicht
Erläuterung
ℹ z. B. ein Knochen, den der Schlachter auf das Fleisch zugibt
⟶ Nachweis: Süderdithmarschen
siehe: Slag
Hochdeutsch: Portion Essen
siehe: Biwagg
ℹ Früher auch:
Hochdeutsch: eine außerhalb des Fahrplanes eingelegte Fahrgelegenheit
ℹ wenn die Diligencen den Verkehr nicht bewältigen konnten
Übersetzung/Bedeutung 4
Erläuterung
ℹ Beim Weben
Hochdeutsch: der Einschlag eines Flachs- oder Baumwollfadens in ein wollenes Gewebe
ℹ ... z.B. bei der Tuchart Bratt
Allgemeine Anwendung
ℹ Scherzhaft:
💬 du hesst en Bislag maakt
Hochdeutsch: hast beim Winden des Fadens von der Spule auf die Haspel danebengewunden
⟶ Nachweis: Schwansen
Übersetzung/Bedeutung 5
Hochdeutsch: Durchschlag
Hochdeutsch: feines Haarsieb
⟶ Nachweis: Börm
⟶ Nachweis: Eiderstedt
siehe: Dörslag