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1 Ergebnis:

Besöök

Fundstelle: Band 1 (A-E), Spalte 306
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Alternativen

alternative Form/Schreibweise: Besook

⟶ Nachweis: Dithmarschen

Jahresangabe: 18. Jh

Geschlecht: m.

Übersetzung/Bedeutung 1

Hochdeutsch: Besuch

siehe: Frömm

siehe: Visit

Allgemeine Anwendung


💬 dat wer ja man en kotten Besöök


ℹ Höflichkeitsformel:

💬 wenn he lacht, kriegt de Ohren Besöök

Hochdeutsch: er zieht die Mundwinkel beim Lachen weit auseinander

⟶ Nachweis: Hü


Aberglaube

ℹ Besuch ist zu erwarten:


ℹ a) wenn der Hahn außergewöhnlich viel, zu ungewohnter Zeit, vor der Stuben- oder Küchentür oder in diese hinein, hinter dem Fenster, auf dem Düngerberg, auf der Diele, im Blumengarten, auf dem Topfreck, auf dem Heck kräht

siehe: Sünndag

siehe: Namiddag

siehe: Döör

siehe: Köökendöör

siehe: Hoffdöör

siehe: Finster

siehe: Missen

siehe: Deel

siehe: Blomenhoff

siehe: Pottriech

siehe: Heck


ℹ b) wenn die Katze sich (andauernd und sorgfältig) putzt (lickt, kleit, straakt, wascht); sie gibt mit der Pfote (Oh. Wm. Eid. Schw.) oder dem Schwanz (Fehm. Plön) die Richtung an, aus der der Besuch kommt; leckt sie sich unterm Schwanz, kommen Männer, putzt sie sich mit den Pfoten, Frauen (Kollm.)


ℹ c) andere Tiere als Vorboten: Elster (s. Heister), Bachstelze (s. Wippsteert), Gänsegeschnatter (Oh.), frischer Vogeldreck am Fenster (Ellerb.), im Sand badende Vögel (Ellerb.), Taube auf der Fensterbank (Ellerb.), zwei mit dem Rücken zusammenliegende Rinder (Wm.), sieben nach einer Seite hin liegende Rinder (Kremp.), ein frühmorgens ins Zimmer hineinfliegender Brummer (Friedrichst.)


ℹ d) Körperteile als Vorboten: wenn man sich den Ellenbogen stößt (den Muskantenknaken), rechts: Damen-, links: Herren-Besuch, auch umgekehrt (Fehm. Oldbg.), Nasenjucken (Plön Dw.), Klingen im linken Ohr


ℹ e) wenn ein Stengel oder Blatt auf dem Tee schwimmt, Blasen oder ein Stück Kaffeesatz auf dem Kaffee


ℹ f) wenn die Tür von selbst aufgeht (Wm. Prb.), wenn der Schlüssel aus dem Schloß fällt (Neust.), wenn ein Hut (Kopp) auf dem Licht sitzt (Ndtm.), Ös am Licht oder Lampendocht (Schw. Kk.), wenn das Bett nicht zugedeckt ist, wenn beim Sandstreuen Sand auf Stuhl oder Tisch fällt (Schw.), wenn die Kartoffeln sich beim Kochen am Boden ansetzen (Sgbg.), wenn beim Auffüllen der Klöße ein Kloß auf den Herd oder unter den Tisch fällt (Dtm.), wenn man sich auffüllen läßt, ehe man den Teller abgegessen hat (Schw.)


ℹ g) wenn das Feuer im Ofen heult, Funken am Herdring (Bornh.), wenn Glut aus dem Herd fällt, sprühende Glut: Damen-, schwelende: Herren-Besuch (Ang. Eid.), wenn man einen Besen verbrennt (Schw.)


ℹ h) wenn nach dem Auskehren ein Strohhalm oder eine Ähre auf dem Fußboden liegt, kurzer Halm: Kinder, langer: Erwachsene (Lbg.), Halm mit Knoten: Mann, ohne Knoten: Frau (Eid.), Halm mit Ähre: bärtiger Mann (Schw.), ohne Ähre: Frau (Oh.), Halm mit Ähre: Besuch aus weiter Ferne (Oldbg.), harte Ähre: Mann, weiche: Frau (Dtm.)


ℹ i) wenn spitze Gegenstände zu Boden fallen und sich aufspießend im Fußboden stecken bleiben, Messer: Herren-, Gabel: Damen-Besuch (Dtm. Wm. Oldbg. Fehm.)


ℹ Der Besuch muß der Aufforderung, sich zu setzen, nachkommen, sonst nimmt er dem Hause (Hü. Dtm.), den Kindern des Hauses (Stap. Schw.), die Buhe fort. Wenn am Montag Besuch kommt, gibt es jeden Tag in der Woche Besuch (Kiel)


Übersetzung/Bedeutung 2

Hochdeutsch: Bescherung

Allgemeine Anwendung

💬 da harr he toletzt den Besöök, dat he de Slu in un rechten Hals kregen harr

⟶ Nachweis: Holstein

Jahresangabe: 1847