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Im Schleswig-Holsteinischen Wörterbuch suchen:
1 Ergebnis:
arig
Fundstelle: Band 1 (A-E), Spalte 169
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Übersetzung/Bedeutung 1
Wortart: Adjektiv
ℹ aus älterem ardig (so noch zuweilen Wm.) zu Art (s. d.), auch mit gekürztem Vokal orri /ori/
⟶ Nachweis: Dithmarschen
⟶ Nachweis: Insel Pellworm
⟶ Nachweis: Stadt Husum mit Umgebung
⟶ Nachweis: Mittelholstein
⟶ Nachweis: Ostholstein
Erläuterung
ℹ wohl durch Anlehnung an ornli (s. d.)
Hochdeutsch: (gute) Art habend
Hochdeutsch: passend
Hochdeutsch: tüchtig
Hochdeutsch: ziemlich
Übersetzung/Bedeutung 1.1
Hochdeutsch: artig
ℹ im Sinne des nhd. Wortes:
💬 sünd de Kinner ok arig?
ℹ nicht recht volkstümlich
Übersetzung/Bedeutung 1.2
Hochdeutsch: vortrefflich
Hochdeutsch: hübsch
Erläuterung
ℹ früher häufig
Quelle: Neok. 1, 238
💬 ein geschutte, ardich unde schon gegaten
ℹ bis ins 18. Jh.
💬 de Bengel is idel arig
Hochdeutsch: der Kerl ist ganz hübsch
ℹ heute ausgest
Übersetzung/Bedeutung 1.3
Hochdeutsch: ziemlich
Hochdeutsch: bedeutend
Allgemeine Anwendung
💬 'n arigen Ossen
Hochdeutsch: ein ansehnlicher Ochse
💬 he is all'n arigen Jung
Hochdeutsch: schon recht herangewachsen
💬 he harr en arige Haarbüdel
Hochdeutsch: war tüchtig betrunken
⟶ Nachweis: Angeln
💬 se schlaan en arige Praat af
Hochdeutsch: schwatzen tüchtig miteinander
⟶ Nachweis: Angeln
💬 se sünd all'n ari Tied, 'n arin Stoot weg, dor is arig Water in
Hochdeutsch: ziemlich viel
💬 he hett arig Geld utgeewen
ℹ Übergang zum Adverb
Allgemeine Anwendung
ℹ Besonders häufig ist ari als Adv. zur Verstärkung von Adj. u. Verben:
Hochdeutsch: ziemlich
Wortart: Adverb
💬 he driggt de Nees arig hoch
💬 he is arig wussen
💬 dat scheelt arig
Hochdeutsch: macht einen bedeutenden Unterschied
ℹ Beliebt namentl. die Vbdg.:
💬 arig wat:
💬 ik bün all arig wat beeter
💬 dor höört arig wat to
ℹ auch:
💬 arig wecke
Hochdeutsch: ziemlich viele
💬 weeren dor veel Lud? ah, dor weeren arig wecke
Übersetzung/Bedeutung 2
Wortart: Adjektiv
Wort in anderer Sprache
Alternativen
ℹ mit verkürztem Vokal:
alternative Form/Schreibweise: arri
ℹ Eid
alternative Form/Schreibweise: orrig
⟶ Nachweis: Eiderstedt
⟶ Nachweis: Bredst
⟶ Nachweis: Dithmarschen
⟶ Nachweis: Dänischer Wohld
⟶ Nachweis: Angeln
⟶ Nachweis: Schwansen
alternative Form/Schreibweise: urrig
⟶ Nachweis: Segeberg und Umgebung
⟶ Nachweis: Bramstedt und Umgebung
ℹ zusammengezogen zu:
alternative Form/Schreibweise: ach
⟶ Nachweis: Krempermarsch
alternative Form/Schreibweise: org
⟶ Nachweis: Holstein
⟶ Nachweis: Süderdithmarschen
Jahresangabe: 1810
Hochdeutsch: schlecht
Hochdeutsch: schlimm
Allgemeine Anwendung
💬 dat is ari
Hochdeutsch: das ist bös!
⟶ Nachweis: Eiderstedt
💬 se snackt arigs von annern
Hochdeutsch: reden schlecht, lästern über andere
⟶ Nachweis: Föhr
💬 'n arri'n Jung
Hochdeutsch: eigensinnig
Hochdeutsch: unartig
⟶ Nachweis: Dithmarschen
⟶ Nachweis: Stadt Flensburg mit nächster Umgebung
Erläuterung
ℹ Sonst namentl. in der Bdtg.:
Hochdeutsch: schwächlich
Hochdeutsch: kränklich
Hochdeutsch: hinfällig
Allgemeine Anwendung
💬 he is man'n lütten orgen Kerl
⟶ Nachweis: Stormarn
⟶ Nachweis: Wilstermarsch
💬 mien Söhn is düssen Winter so ari
💬 de ol Ruun ward all so arig
Hochdeutsch: wird kümmerlich
Hochdeutsch: nimmt ab
⟶ Nachweis: Probstei
💬 de orgen Swien wasst am dullsten in de Haar
⟶ Nachweis: Geest der alten Herrschaft Pinneberg
⟶ Nachweis: Itzehoe und Umgebung
💬 wo de orgen Swien wöhlt, ist ümmer hart
⟶ Nachweis: Stadtgebiet von Elmshorn
💬 Wenn Schweine org sind (nicht fressen wollen), muß man einen Hexendornpfahl neben dem Troge einschlagen
⟶ Nachweis: Geest der alten Herrschaft Pinneberg
💬 ik heff'n arige Finger
Hochdeutsch: einen schlimmen Finger
⟶ Nachweis: Eiderstedt
⟶ Nachweis: Stadt Husum mit Umgebung
⟶ Nachweis: Hü
💬 dat is man'n beeten Sehr von mien arige (orrige) Kopp
Hochdeutsch: Ausschlag von meinem kranken Kopf
⟶ Nachweis: Bredst
siehe: Argsehr
💬 he is man wat org, mi is so org
Hochdeutsch: flau
Hochdeutsch: schwach
⟶ Nachweis: Fürstentum Lübeck
ℹ Von verdorbenem Korn:
💬 it is orrig
⟶ Nachweis: Angeln
Jahresangabe: 1820
💬 dat is'n ari'n Snack
Hochdeutsch: dummes Gewäsch
⟶ Nachweis: Fürstentum Lübeck
Quelle: Sch. 1, 7