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1 Ergebnis:

Aal

Fundstelle: Band 1 (A-E), Spalte 2
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'Aal' bei SASS nachschlagen

Mehrzahl: Aal

Mehrzahl: Aals

Geschlecht: m.

Hochdeutsch: Aal

wissenschaftlicher Name: Anguilla vulgaris

Allgemeine Anwendung


💬 gröne Aal

Hochdeutsch: frische Aale


ℹ Gegensatz zu frischen Aalen (veraltet)

💬 dröge Aal


ℹ Gegensatz zu frischen Aalen

💬 rökerte Aal

Hochdeutsch: geräucherter Aal


💬 Smooraal

💬 Smuttaal


Tanzlied

💬 Aal, gröne Aal, Madam kaam se mal dal, de Köksch (Herr) de sitt int Kellerlock un flickt ehrn Krinolinenrock (de Köksch ehrn Ünnerrock) oder de Deern sitt op de Hackelskiss un weet ni, dat dat Sünnabend (der große Reinmachetag) is oder de Derns de kaakt uns Fledersupp un smiet uns mit de Klümp an Kopp

⟶ Nachweis: Hü

Synonym

ℹ Das Lied wird (in der ersten Fassung) auch beim Trinken den Männern von den Frauen vorgesungen; diese antworten dann: p Aal, gröne Aal, harr ik en tweie Schaal, smeet ik di em an'e Kopp, denn hölst du sach mit Quesen op

⟶ Nachweis: Eiderstedt

Lied

ℹ Nach dem Boßelkampf wird gesungen:

💬 Aal, gröne Aal, dree Schott un ok dat Maal, de Oolkarks (Altenkirchener) sünd no lang ni bang, se nehmen no driest mal't Boßeln an oder de Niekarks (Neukirchener) hemm all weller verloorn, dat is se woll so angeboorn

⟶ Nachweis: Insel Pellworm

Lied

💬 Aal, gröne Aal, dat Kleed is vun Fidahl, is rund herüm mit Kruus besett, is dat ni hübsch, is dat ni nett?

⟶ Nachweis: Wilstermarsch

siehe: Aalversuper

Redewendung

💬 smoort Aal un Stuten giff smerige Snuten

Allgemeine Anwendung

💬 braden Aals

Hochdeutsch: gebratene Aale

ℹ gelten als besonders leckeres Gericht

Literatur

💬 he föhrt 'n Leben, dor is braden Aal mit Appelmoos nix gegen

Quelle: Storm

Literatur

💬 dat is 'n Leben as braad Aal

Quelle: Storm

Allgemeine Anwendung

💬 mi is to Mood, ik kunn braden Aal eten

Altes Volkslied

💬 Hier stah ik mit mien Aal un roop Straat up Straat dal un kann em nich verdelen

Jahresangabe: 1800

Quelle: Sch. 1, 198

Aalfang


ℹ a) mit Netzen

siehe: Aalbung

siehe: Aalgliep

siehe: Aalhaben

siehe: Aalleed

siehe: Aalkorf

siehe: Aalrüsen

siehe: Aalwaad


ℹ b) durch Stechen

siehe: Aalsieker

siehe: Aalstaken

siehe: Aalblaß

siehe: Aalelger

siehe: Aalsprick


ℹ Von einem, der „große Rosinen im Sack hat" wird höhnend gesagt:

💬 he will Köster warrn in Nimmdörp, dor hett he frie Fischen in Rönnsteen un frie Aalsteken op'n Heckpaal

⟶ Nachweis: Drelsdf


ℹ Da man beim Aalstechen leicht ins Wasser fallen kann, heißt es:

💬 he hett 'n Aal steeken

Hochdeutsch: ist ins Wasser gefallen

Hochdeutsch: ist auf dem Eis eingebrochen

Hochdeutsch: hat die Schuhe voll Wasser bekommen

⟶ Nachweis: Dithmarschen

⟶ Nachweis: Elbmarschen

⟶ Nachweis: Stapelholm

⟶ Nachweis: alte Hohnerharde


ℹ c) durch Schlagen:

💬 Aal haun

ℹ mit einem ähnlichen Werkzeug wie dem Aalsteeker, nur daß die Zacken hier nicht unten, sondern an der Seite sitzen

⟶ Nachweis: Wilstermarsch

⟶ Nachweis: Schwansen


ℹ d) durch Angeln

💬 Aalpöddern

💬 Aalpullern

💬 Aalpulschen

siehe: Aalpödder


Allgemeine Anwendung

💬 de Aal löppt

Hochdeutsch: ist leicht zu fangen, weil er in Bewegung ist

⟶ Nachweis: Süderdithmarschen

Kinderlied

ℹ Wenn die Aalreusen abends ausgelegt werden, singen die Kinder im Bett:

💬 lewe Gott von baben dal, giff uns düss Nacht 'n groten Aal

⟶ Nachweis: Dithmarschen

Zusatz: (abst.)

Redewendung

💬 he hett Aal in de Hasen

💬 hett Aal to Koop

Hochdeutsch: seine Strümpfe sitzen in Falten

⟶ Nachweis: Wilstermarsch

Redewendung

💬 he hett vun den groten Aal freeten

Hochdeutsch: hat große Kraft

⟶ Nachweis: Dänischer Wohld

Redewendung


💬 dor smitt sik en A. up!


💬 dor sleit sik en A. up!

⟶ Nachweis: Stadt Husum mit Umgebung

Jahresangabe: 1840


ℹ von vorlauten Menschen, die sich in Gesellschaften besonders hervortun wollen (veralt., jetzt meist:) „es geschieht etwas unerwartetes", „ein Hindernis tritt ein"; nam. beim Kartenspiel, das einen unvermuteten Verlauf nimmt, oder wenn einer ein besonders gutes Blatt bekommt

Regionale Formen/Nachweise

💬 man mutt ni ehr Aal ropen, ehr man em in Korf het

⟶ Nachweis: Insel Pellworm

⟶ Nachweis: Ostholstein

Sprichwort

💬 mit de Tied ward he dat wennt, sä de Deern, do trock se den Aal de Huut af

⟶ Nachweis: Ostholstein

⟶ Nachweis: Fürstentum Lübeck

Sprichwort

💬 wat de Heek dünn is, sä de Fischer, do harr he 'n Aal in'e Hand

⟶ Nachweis: Wilstermarsch

Volksreim

💬 ganz egal, Speck oder Aal, kümmt all vun baben dal

⟶ Nachweis: Stapelholm

Quelle: Storm

Redewendung

💬 bi't Nordholmer Door fangt man so'n Aal

ℹ sagt man, indem man beide Hände von 1 m bis auf 10 cm einander nähert

⟶ Nachweis: Friedrichstadt

Kinder unter sich

💬 ik heff Aal fangen, een weer so lang (Hände ca. 20 cm auseinander) un een wee so lang (der Zwischenraum wird vergrößert) un een weer so lang (man breitet die Arme ganz aus und versetzt dem Zuhörer mit der einen Hand einen Backenstreich)

Redewendung

💬 he is glatt as'n Aal

Hochdeutsch: nicht leicht zu fangen

Hochdeutsch: schlau

Hochdeutsch: falsch

Literatur

💬 em hefft nix an, sien Büx is glatt as'n Aal

Quelle: Storm

Redewendung

💬 smili as'n Aal

Hochdeutsch: mager

⟶ Nachweis: Dänischer Wohld

Redewendung

💬 so dünn as'n Aal

Hochdeutsch: mager

Redewendung

💬 he löppt sik dood as de Aal int Solt

⟶ Nachweis: Rendsburg und südliche Umgebung Bordesolm

Zusatz: (abst.)

Aberglaube


ℹ Warzen bestreiche man mit der Schnittfläche eines Aalkopfs und vergrabe diesen; wenn er verwest, verschwinden die Warzen

⟶ Nachweis: Dithmarschen


ℹ Wenn man einem Säufer Branntwein zu trinken gibt, in dem ein Aal gestorben ist, entwöhnt er sich des Trinkens

⟶ Nachweis: Holstein

Jahresangabe: 1810


ℹ Läßt man einen Aal in der Hand totlaufen, so gewinnt die Hand eine besondere Heilkraft

Jahresangabe: 1840


ℹ Zur Förderung des Geschlechtstriebs läßt man eine Kuh einen lebendigen Aal verschlucken


Erläuterung

ℹ Aale nannte man auch die in wurmförmiger Gestalt sich zusammenziehenden Säfte, die einige Fische zur Zeit, wo sie Rogen werfen, im Rücken tragen; sie sollen im Menschen den Bandwurm erzeugen

⟶ Nachweis: Holstein

Jahresangabe: 1800

Quelle: Sch. 1, 3

Ortsname

ℹ Aal als Bestimmungswort in Ortsnamen:


Orts-/Flurname: Aalbeek (oft)

Orts-/Flurname: zuw. Aalsbek

⟶ Nachweis: Rendsburg und südliche Umgebung Bordesolm


Orts-/Flurname: Ahlbekskamp


Orts-/Flurname: Ahlwisch

⟶ Nachweis: Krogaspe b. Nortorf


Orts-/Flurname: Ahlhörn

⟶ Nachweis: Stadt Neustadt und Umgebung


Orts-/Flurname: Ahlkaat

⟶ Nachweis: Rendsburg und südliche Umgebung Bordesolm

⟶ Nachweis: Sarau


Orts-/Flurname: Ahlkistwisch

⟶ Nachweis: Wacken

Jahresangabe: 1743


Orts-/Flurname: Ahlkuhl

⟶ Nachweis: Stapelholm

⟶ Nachweis: Stadt Husum mit Umgebung


Orts-/Flurname: Ahlpfuhl


ℹ ich älter

Orts-/Flurname: Ahlpool

ℹ See in FL


Orts-/Flurname: Ahlsoll

⟶ Nachweis: Herzogtum Lauenburg


Orts-/Flurname: Ahlwisch

⟶ Nachweis: Dtsch.-Nienh


Orts-/Flurname: Aalswarder

⟶ Nachweis: Plön


Orts-/Flurname: fetten Aal

ℹ Flurname

⟶ Nachweis: Großensee (Trittau)


Aalarten

ℹ z. T. nach dem Köder unterschieden

siehe: Glasaal

siehe: Gneewaal

siehe: Krabbenaal

siehe: Mettaal

siehe: Piepaal

siehe: Pultaal

siehe: Punkaal

siehe: Quabbaal

siehe: Queckaal

siehe: Sandaal

siehe: Sluukaal

siehe: Wamsaal

siehe: Wiekaal